Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

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Entsetzen fanden sie aber auch die Spur eines eingedrückten Aare 
Sogleich erkannten sie den Schöpfer dieses Werkes und zugleich seinen 
bösen Willen. — Noch jetzt sieht man die Kanzel unbeschädigt und kennt 
sie in der ganzen Gegend unter dem Namen der Teufelskanzel. 
  
247. Der Teufel in der Katzenmühle bei Buchholz. 
(F. A. Türke im Glückauf, 2. Jahrg., No. 3.) 
Von der alten, kleinen Katzenmühle bei Buchholz erzählt die Sage, 
daß einst in einem zu derselben gehörigen Stalle der Teufel sein Wesen 
getrieben und einige Zeit darauf ein Bärenführer seine zwei Bären nach 
einigen Bedenken des Müllers die Nacht über darin eingestellt habe, 
die den Teufel nach großem Lärm vertrieben hätten. Mehrere Tage 
darauf sei der Teufel im Walde zu dem Müller gekommen und habe 
ihn gefragt, ob er seine großen Katzen noch habe. Diese Frage sei vom 
Müller bejaht worden, worauf der Teufel sich schnell entfernt hätte 
und nie wiedergekehrt wäre. 
  
Der Bär war ein Bild des Winters, der Vernichtung und des Todes. In 
der Schweiz erscheint er als neckendes Nachtgespenst und in Tirol als Ungetüm, das 
einen geisterhaften See bewohnt. Die nordischen Sagenhelden Dietrich und Artus 
erscheinen als Bären (Henne-Am-Rhyn, die deutsche Volkssage, S. 150); der Bär 
vertreibt Gespenster und beschützt, wenn er im Stalle ist, das Vieh vor Behexung. 
Ein Bär besiegt Unholde, welche einen Bauer beunruhigen; er ist dem Dämonen= 
überwinder Donar, vielleicht weil er wie dieser im Winter schläft, geheiligt. Nach einer 
Lansitzer Sage wird in der Olmühle bei Frauendorf nicht der Teufel, sondern ein 
lästiger Wassernix von einem Bären vertrieben, und wie in der Katzenmühle bei 
Buchholz fragt er später den Müller, ob er seine große Katze noch habe, um nicht 
wieder zu kommen, als er auf diese Frage eine bejahende Antwort erhält. — In 
einer norwegischen Sage nennt ein Unhold den Bären ebenfalls große Katze. (Haupt, 
Sagenbuch d. Lauf., No. 49. Veckenstedt, Wendische Sagen, S. 195.) 
  
248. Die Teufelsmühle am Wilischberge. 
(Nach K. Winter in Gräße, Sagenschatz d. K. Sachsen, No. 209.) 
Auf dem Wilischberge bei Glashütte, einem der letzten Ausläufer des 
Erzgebirgs, erblickt man noch einige wenige Trümmer von dem Schlosse 
des Raubritters Wittig, der eigentlich Dietrich von Bern geheißen haben 
soll; aber unten am Fuße des Berges, im Teufelsgrunde, wohnte seine 
Mutter, eine schreckliche Zauberin, in einer Mühle, die der Teufel er- 
baut hatte. Sie hatte dieselbe vom Teufel in Pacht, durfte aber nur 
uf zwei Gängen mahlen, den dritten hatte sich der Teufel als Auszug 
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