Dielen noch tiefer durchgetreten, als zuvor. Damit ihn die Aus- 5
Eingehenden nicht so sehen könnten, hat man ihn auf seine Bitten durch
einen Umhang verdeckt; er hat wegen steter Traurigkeit nicht viel ge-
sprochen. Endlich hat Gott die Strafe etwas gemildert, indem er das
letzte halbe Jahr sitzen, sich auch ins Bette, das man neben ihn ge-
stellt, legen konnte. Er hat ganz elende ausgesehen, ist blaß von An-
gesicht, hagern Leibes und auch sehr mäßig im Essen und Trinken gewesen.
Nach sieben Jahren wurde er den 11. September 1552 durch den Tod
erlöst. Die Fußtapfen sahe man noch lange an den betreffenden Plätzen,
und als sie der Vater nach dem Tode seines Sohnes aussetzen lassen
wollte, weil er sich derselben wegen seines Fluches schämte, hat ihm
der Rat solches verboten.
269. Speisen werden festgemacht.
(Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 869 und 870.)
Ein Bergmann in Seifen hatte ein Doctor Faustsches Kunststück,
indem er zur Lust in Gesellschaft über dem Essen alle Speisen stahl-
fest machte, daß kein Mensch, ehe er wollte, einen Bissen abschneiden
konnte. Desgleichen war zu Elterlein ein Schlosser, Zacharias Vogel,
der eine gute Zeit im Kriege gedient hatte; dieser konnte nicht nur
sich selbst, sondern auch andere Menschen und alles Vieh, wie auch
Käse, Butter, Brot und andere Speisen fest machen.
270. Festgemachte werden überwunden.
(Lehmann, a. a. O., S. 873 und 874.)
Im Jahre 1632, den 3. Januar, wurde Jochim Escher erschossen,
auf welchen sein Feind erstlich eine bleierne Kugel losbrannte; weil
diese aber nicht einging, riß er eilend einen Dukaten aus der Tasche,
biß ihn zusammen, brauchte ihn anstatt der Kugel und schoß den Escher
Knall und Fall vom Pferde.
Im Jahre 1677 schlugen sich zwei freche Kerle auf Böhmisch-Wiesen-
thal. Der eine war stahlfeste und konnte gar nicht verwundet werden.
Da sein Gegenpart dieses merkte, sagte er: „Halt, ich will dir besser
kommen!“ Zieht hiermit den Degen unter dem Schuh durch die frische
Erde und verwundet ihn dann dreimal nacheinander. Andere haben Mag-
net in die Kugeln gegossen, oder den Degen durch ein Brot gezogen, oder
mit Kugeln von Wißmut geschossen, oder die Degenspitze nur in die
Erde gestochen und damit die Festgemachten überwältigt.
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