ua ist. Darüber ist er nicht nur aufgewacht, sondern er 5
sich auch wachend nicht zu fassen gewußt.
Der letzte evangelische Lehrer zu Platten, mit Namen Johann
Jahn, hat einstmals einen Traum gehabt, als wären vom Joachims-
thaler Wege Wagen gerasselt gekommen, deren Deichseln alle auf den
Markt zugegangen; hernach wäre ein großes Wasser und rauschende
Flut gekommen und hätte alles in den Grund hinabgeschwemmt.
Am Fest Mariä Heimsuchung, als am 2. Juli des Jahres 1648,
sahe man zu Breitenbrunn frühe unter der Predigt gegen den Fasten-
berg zu, auf welchem sieben Jahre später die Stadt gegründet wurde,
in der Wolke eine Stadt aufgehen, und vor der Stadt einen Gottes-
acker liegen, darauf zwei Totenbahren standen, und in der Mitte ein
grüner Baum.
406. Ein Zeichen für die rechte Feier des heiligen Abendmahls.
(Meltzer, Hist. Schneeberg, S. 1064.)
In Neustädtel trug sichs bei angehender Reformation zu, daß
eines Morgens unterschiedliche Berg= und andere Leute zusammen
kamen und auch von der Reformation redeten. Wie sie nun teils un-
gereimte Sachen vorbrachten und unter anderem auch auf die Lehre
vom Abendmahl fielen, geschahe es, daß der eine Teil das Abend-
mahl in beiderlei, der andere aber in einer Gestalt verteidigte. In-
dem nun ein Bergschmied, welcher an dem Fenster saß, dergestalt für
eine Gestalt stritt und dabei sagte, daß, wenn dieses der rechte Glaube
sei, daß ein Laie das Sakrament in beiderlei Gestalt empfangen sollte,
er in seiner Hand vor dem Fenster einen Vogel fangen wollte: siehe,
so trug es sich, indem er im Reden mit der Hand zum Fenster hinaus-
griff, in einem Nu zu, daß sich zwei Sperlinge mit einander bissen
und vor das Fenster fielen, solche aber von ihm beide ergriffen und
in die Stube gebracht wurden, weswegen sich darauf alle Anwesende,
als vor einem Zeichen, entsetzten.
407. Die verschworenen Zechen am Mühlberge in Schneeberg.
Meltzer, Historia Schneebergensis, S. 922.
Als im Jahre 1478 in dem Mühlberge zu Schneeberg reiche
Erze angetroffen wurden, da fuhr Römer, vermutlich jener Sebastian,
welcher vorher Romner geheißen, mit seinem Haufen zu und wollten
alles allein haben. Sie nannten die Zeche Münzer= oder Römerzeche
und es galt ein Kux darauf 1200 bis 1400 Gulden. Da aber die
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