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schiedenen Zeiten Weiber aus Böhmen Tragkörbe voll von dieser
Pflanze, welche in gegenwärtiger Zeit mit Mühe und Fleiß gesucht
werden muß, weggetragen haben. Auch soll sie in der Brauerei des
Ortes mit zur Verwendung gekommen sein. Der balsamische und
durchdringende Geruch machte sie berühmt in der Gegend und wohl—
thätig für den Ort selbst. Denn in den Jahren, in welchen die Pest
das Land verheerend durchzog und benachbarte Orte aussterben ließ,
soll Großhartmannsdorf durch jene Pflanze verschont geblieben sein.
Die genannte Pflanze ist der Sumpfporst, Ledum palustre.
421. Bergglück unter besorglichen Wunderzeichen.
(Lehmann, Hist. Schauplatz 2c., S. 345.)
Innerhalb 10 Jahren, von 1163 bis 1173, da das Freibergische
Bergwerk rege und die Stadt angelegt worden, sind allerhand er-
schreckliche Wunder und Erscheinungen am Himmel aufgetreten, näm-
lich drei Sonnen, etliche Wundersterne, brennende Fackeln, Blutregen,
stürmende Donner und Blitze. Gleichwohl wars dem Bergwerk nicht
nachteilig, so daß man 1171 schrieb:
Fre Iberg Vnseinen fIxen PLan
DJe Sterne haben n JChts gethan.
Im Jahre 1472 erschien ein Komet im Zeichen der Wage, da-
rauf das Bergwerk zu Schneeberg, welches das vorhergehende Jahr
war angegangen, in hohem Flor gekommen und reichlich geschüttet hat,
nach den bekannten Worten:
Bergknappen auf! ersta Vnet, seht
Zu Sehneebergs GoUk sehe Int der Co Met.
Im Jahre 1492 erschienen im Januar drei Sonnen am Himmel,
und im März ein Komet; das schadete aber dem Obergebirge nichts,
sondern es wurde das Bergwerk am Schreckenberge bei Annaberg rege,
nach den Worten:
Der Annaberg braht hoh Ausbüt
An S)Ilber ohne Sternen-Stre It,
Unsern GewerCken recht zUr FrellD.
In den Jahren 1515 und 1516 brannten zwei Kometen am
Himmel; dabei kamen die Silberzechen am Scheibenberg und in Jo-
achimsthal auf, wie folgende Verse deuten:
ACh ehe an hIe Joxh „JIMsthal,
Ist EVangel Ish Ubera#LL.
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