Full text: Sagenbuch des Erzgebirges.

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tums in hiesiger Gegend zerstört wurde, eine Kirche erbaute, ließ Anna 
Lucia Mader daselbst ihre Muttergottesstatue zur allgemeinen Verehr- 
ung aufstellen. Nach diesem Marienbilde erhielt die Kirche, da die 
Gegend schon von uraltersher Sorg hieß, den Namen „Maria-Sorg“, 
der in der Folge auch auf das Dorf überging. 
Noch immer ladet die Kirche zu Maria-Sorg zum Beten ein, da- 
gegen fiel das alte rote Haus dem verhängnisvollen Brande vom 31. 
März 1873 zum Opfer. 
.442. Das Marienbild bei Klösterle. 
(Glückauf, 3. Jahrg., Nr. 4, S. 33.) 
Bei Klösterle steht an der Schlackenwerther Straße ein Marien- 
bild in einer hohlen Linde. Das stand erst auf der andern Seite, auch 
in einem Baume. Da schlug das Wetter ein. Der Baum flog in 
tausend Granatstücke und das Bild schwebte unversehrt, so daß ihm 
kein Unthätchen geschehen, über die Straße zu der andern Linde, und 
dort hat man es denn auch aufgestellt. 
Die Linde, der Nationalbaumkder Deutschen, galt unsern Vorfahren als heilig; 
sie war besonders der Göttin Frigg geweiht, an deren Stelle später Maria getreten 
ist, die nun zur Beschützerin der Linden wurde. Auch das Bild der heiligen Maria 
von Rosenthal wurde in einer Linde gefunden. (Haupt, Sagenbuch II, Nr. 287.) 
Als ein aus Holz geschnitztes Marienbild von den Rastenburgern von seinem Platze, 
einer Linde, welche immer grün blieb, geholt und nuch der Kirche getragen wurde, 
stand es doch am andern Morgen wieder in der Linde, weshalb man unter derselben 
eine Kapelle baute. So entstand der Wallfahrtsort „Heiligenlinde“. (Reling und 
Bohnhorst, Unsere Pflanzen, S. 17.) 
443. Das Marienbild in Mariaschein. 
(Th. Schäfer, Führer durch Nordböhmen, 3. Aufl., S. 65.) 
Von Teplitz 1½ Stunde entfernt und in der Nähe des Berg- 
städtchens Graupen liegt das Jesuitenkloster Mariaschein. Die große 
Kirche desselben ist rings von prächtigen Linden umgeben, sowie von 
Säulenhallen, in denen Beichtstühle aufgestellt sind; Freskobilder stellen 
die wunderbaren Wirkungen des Gnadenbildes dar. Dieses selbst, ein 
Marienbild, „die schmerzhafte Mutter Gottes“, wird in der Mitte des 
Hochaltars unter Glas in goldener Hülle aufbewahrt; es ist aus Thon, 
etwa 12 cm hoch, und soll zur Zeit der Hussitenkriege nach der Zer- 
störung des Nonnenklosters zu Schwatz von einer Nonne in einer Linde 
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