524. Ursprung des Dorfnamens Rittersberg bei Marienberg.
(Steinbach, Historie des Städtchens Zöblitz. Dresden, 1750, S. 12.)
Das Dörfchen Rittersberg bei Marienberg soll seinen Namen von
einem Besitzer des Schlosses Lauterstein haben; und zwar, als es be—
lagert worden, soll der Besitzer, welcher ein Räuber und Schwarzkünstler
war, mit einem Pferde herab auf die Wiese gesprungen und das Pferd
darüber in der Erde stecken geblieben sein. Hierauf habe er sich auf
den Berg, wo das Dörfchen liegt, retirieret und er sei alsdann dort
gefangen worden. Von diesem ritterlichen Sprung habe darauf er—
wähntes Dörfchen den Namen Ritterssprung und nach der Zeit Ritters—
berg bekommen.
525. Gründung und Name der Stadt Werdau.
(Göpfert, Ältere und neuere Geschichte des Pleißnergrundes. Zwickau,
1794, S. 267.)
Ein Bischof Egidius soll zu der Zeit, als die ganze Gegend noch
Wald gewesen, an diesem Orte gejagt haben. Als er hier etwas aus-
geruht und geschlummert hatte, sei ein Reh zu ihm gekommen, und da
er gerufen: „Wer dal“ habe sich das Reh vor ihm niedergeworfen
und seine Läufte auf den Schoß gelegt. Da habe sich denn der
Bischof entschlossen, die Bäume auszurotten, eine Stadt anzulegen und
an dem Ort, wo das Reh zu ihm gekommen, das Rathaus zu bauen,
und die Stadt habe daher den Namen „Werda“ bekommen. Sie führt
im Siegel einen Bischof mit einem Stabe.
526. Der Name der Stadt Frankenberg.
(Schumann und Schiffner, Lex. von Sachsen, 15. B., S. 809.)
Den Namen der Stadt Frankenberg findet man in ältern Ur-
kunden Vrankenberc geschrieben, und man will ihn von den Brüdern
Franz und Anton Franke ableiten, welche das berühmte Silber= und
Kupferbergwerk am Treppen= oder Trappenhauer jenseits des Schlosses
Sachsenburg gründeten oder doch sehr erhoben. Andere aber bringen
ihn mit dem Namen Sachsenburg in Vereinbarung.
Auf dem Treppenhauer, wo man früher Spuren von Wällen und Gräben
sah, soll nach einer Uberlieferung im 13. Jahrhundert die Burgwarte Gozne gestan-
den haben.
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