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dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen. Als derselbe zunid.
eines Tages mit seinem Gefolge nach Wintersgrün kam, das dazumal
zu Sachsen gehörte, und den blühenden Bergbau in Augenschein nahm,
setzte man ihm einen aus einer Silberstufe ausgehauenen Sessel zum Nieder-
setzen vor. Der fromme Kurfürst aber soll dieses Anerbieten mit den
Worten abgewiesen haben: „Das ist Gottesgabe, und so soll die Stadt
hinfüro genannt werden.“ Daher hieß in der Folge die Bergstadt
Gottesgab. #
Nach einer andern Sage kam der Kurfürst Johann Friedrich einst
mit seinem Jagdgefolge in die waldreiche Gegend der Hochebene. Da
traf es sich, daß sein edles Roß, mit dem Hufe die Erde stampfend,
ein ansehnliches Stück Silbererz zu Tage förderte. Über solch reichen
Bergsegen erstaunt, rief der Fürst aus: „Das ist eine Gottesgabe!“
Und darnach wurde bald darauf die infolge der daselbst brechenden
reichen Silbererze entstehende Ansiedelung genannt.
534. Die Entstehung des Namens Abertham.
(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 83.)
An einem kleinen Bache, der roten Wistritz, liegt unweit am
Fuße des waldlosen, gras= und moosbewachsenen Pleßberges auf einem
rauhen Hochplateau das alte Bergstädtchen Abertham, über dessen
Namensentstehung die Sage folgendes berichtet: Als um das Jahr
1529 ein Bergmann in der Aberthamer Gegend eine Silberader ver-
folgte und bei seiner Arbeit einen Damm schlug, wurde er von einem
Fremden, der gerade vorüberging, gefragt, was er hier mache. Der
Angeredete, welcher sich in seiner Beschäftigung nicht stören ließ, sagte
kurz und schnauzig: „Einen Damm.“ Der Fremde ging seines Weges
weiter, kam aber nach kurzer Zeit wieder zu dem Orte, wo er den
emsigen Bergmann bei der nämlichen Arbeit beschäftigt fand. Dies-
mal werde ich mit der Antwort glücklicher sein, dachte der Fremde
und sprach: „Guter Freund, sagt mir doch, was für Arbeit Ihr da
vollführt?" Allein der Bergmann gab ärgerlich, weil ihm entweder
die Arbeit nicht gelingen wollte, oder er den Fragesteller, dem er schon
einmal Rede gestanden, wieder erkannte, zur Antwort: „Aber einen
Damm !“ Aus diesen Worten entstand für die neue Bergkolonie der
Name: „Am Abertham,“ der in der Folge als „Abertham“ dem
Städtchen verblieb. Manche Leute aus der Umgebung gebrauchen
noch die alte übliche Benennung: „Am Abertham.“
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