Den Ursprung desselben leitet man davon ab, daß auf ihr einst ein
Edelmann, namens Clauß, mit einer Armbrust von einem Bauer er—
schossen worden sein soll.
595. Der Galgenberg bei Euba.
(Sachsens Kirchengalerie, 8. B., S. 4.)
Am südlichen Ende des zwischen Chemnitz und Schellenberg ge—
legenen Dorfes Euba erhebt sich eine kleine Anhöhe, der Galgenberg
genannt, von der man eine herrliche Aussicht auf das obere Gebirge
und abwärts bis in die Gegenden von Oschatz und Rochlitz genießt.
Auf dieser Höhe befindet sich eine einfache hölzerne Säule, welche der
jedesmalige Eigentümer der Anhöhe in baulichem Zustande zu erhalten
hat. Man hält sie der Sage nach für einen ehemaligen Galgen, an
welchem im 30jährigen Kriege ein Corps Schweden, welches da seinem
Feinde gegenübergestanden, einen gefangenen Spion soll aufgehängt
haben. Daher der Name Galgenberg.
596. Das Buttertöpfchen bei Frauenstein.
(Dr. Hasse im Glückauf, 3. Jahrg., No. 3., z. T. mündlich. Bahn,
das Amt, Schloß und Städtchen Frauenstein, 1748, S. 7.)
Das Buttertöpfchen heißt im Munde des Volkes ein Felsenzahn
bei Frauenstein. Ohne äußerlich sichtbaren Zusammenhang mit dem
nahen und breiteren Quarzfelsen, der unter dem Namen „Weißer
Stein“ aus Geographien bekannter ist, erhebt er sich nicht allzu hoch
aus freiem Felde, etwa hundert Schritte westlich von der Freiberg-
Frauensteiner Chaussee, von der er jedem Passierenden ins Auge fällt,
und ebensoweit von dem ihn gegen Abend in mittäglicher Richtung um-
säumenden „Hohebusch“, einem ausgedehnten Fichtenwalde des Frauen-
steiner Staatsforstreviers. Seinen Volksnamen „Buttertöpfchen“ soll
er davon erhalten haben, daß hier lagernde Hussiten vor ihrem Ab-
zuge, zum Andenken an ihren schrecklichen Aufenthalt die Umrisse eines
Kelches in eine Seitenfläche des Felsen eingegraben, woraus die da-
mals dem katholischen Dogma der Kelchentziehung noch fest anhangen-
den Umwohner oder ihre Geistlichen zum Spott, wegen der Ahrlichkeit
der Figur, ein Butternäpfchen oder Töpfschen gemacht haben sollen.
Die andere Annahme, daß der Volksmund den isolierten, im Laufe
der Jahrhunderte ziemlich verwitterten Felsen wegen seiner eigenen
Ahnlichkeit mit einem solchen Gefäße so genannt habe, hat deswegen
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