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einst Gäcksdorf stand, erkauft hatten, mußte der Decem jährlich an 5–5X
Pfarrer zu Pleisa entrichtet werden. Es soll gedachter Pfarrer vordem
auch eine Predigt bei der Wüstenbrander Rainsäule jährlich bei Ein-
nahme als Decem gehalten haben.
641. Die Wüstung Sahnau.
(Dr. Herzog a. a. O., S. 109.)
In dem zwischen Crimmitschau, Leitelshain, Heiersdorf, Thon-
hausen und Rudelswalde gelegenen Sahnwalde erhob sich vor dem
Hussitenkriege am Sahnbache die Sahnburg oder Samburg, von wel-
cher noch zu Anfang dieses Jahrhunderts einiges Gemäuer sichtbar war.
642 Die Wüstung Rappendorf.
(Dr. Herzog a. a. O., S. 105. Sachsens Kirchengalerie, 8. B., S. 7.)
In dem 1¼ Stunden nordwestlich von Zwickau, zwischen Marien-
thal, Weißenborn und Königswalde gelegenen bewaldeten Wiesenthal
findet sich die wüste Holzmark Rappendorf, vor dem Hussitenkriege ein
Dorf, welches wahrscheinlich den früher in Marienthal begüterten
Herren von Rapp oder Rappen seinen Namen dankte. Noch bemerkt
man hier Spuren einer alten Burg oder Warte, die jedoch im 14.
Jahrhundert zerstört worden sein soll. Ebenso zeigt man an der Stelle
den „bösen Brunnen“, welcher mit einem hohen Erddamm umgeben ist.
Mehrere Feld= und Waldbesitzer in der Nähe haben teils bei Feldbe-
stellung, teils beim Holzfällen und Stockroden, Bruchsteine, Grund-
mauern, gezimmertes Holz, eiserne Haspen und Bänder und dergleichen
gefunden.
643. Die Wüstung Boberau.
(Herzog a. a. O., S. 64.)
An der Mündung der Bobritzsch in die Freiberger Mulde bei
Drehfeld lag einst das Dörfchen Boberau, an welches heutigen Tages
noch das zu Porschnitz gehörige Boberholz erinnert.
L — HH
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