644. Die Wüstungen Haselbrunn und Erlich bei Schöneck.
(Herzog a. a. O., S. 72 u. 79.)
Die Erlmühle am Lohbache zwischen Schillbach und Sahlig ist
vielleicht ein Rest des im Hussitenkriege verschwundenen Dörfschens Er-
lich, welches nach einer Urkunde von 1491 nach Schöneck gepfarrt war,
und ebenso gehörte wahrscheinlich die Haselmühle am Kornbache zu
dem Dorfe Haselbrunn, welches ebenfalls im Hussitenkriege zerstört
wurde und dessen Wüstung ¾ Stunde nördlich von Schöneck am Wege
nach Falkenstein und an der Quelle des Geigenbaches gelegen ist.
645. Die wüste Mark Warnsdorf.
(Ludw. Lamer, Wandervorschläge II, Sachsens Kirchengalerie, 2. B.,
S. 174)
In dem Walde zwischen Grillenburg und Tharand liegt eine
große Waldwiese, die jetzt mit ganz junger Kultur bestanden ist und
die Warnsdorfer Wiese genannt wird. Hier soll einst ein in dem dreißig-
jährigen Kriege zerstörtes Dorf gestanden haben. Auf der Wiese befindet
sich noch als Überrest des Dorfes ein ausgemauerter, durch einen
breiten Stein bedachter Brunnen, welchen man den Warnsdorfer
Brunnen nennt, ebenso wie der ihm entrieselnde Bach der Warnsdorfer
Bach heißt. Eine der Fördergersdorfer Kirchenglocken soll sich von
hier herschreiben; die Sage erzählt, daß sie auf genannter Wiese
vergraben gewesen und von wilden Schweinen ausgewühlt worden sei.
646. Die ehemalige Burg Sohra.
(Sachsens Kirchengalerie, 2. B., S. 163.)
Südöstlich von Oberbobritzsch liegt in einem freundlichen Thale
das Dorf Sohra. In der Nähe desselben und zwar im Walde nach
Pretzschendorf hin, lag einst die Burg gleichen Namens, welche wahr-
scheinlich im Hussitenkriege zu Grunde gegangen ist. Vor ungefähr
hundert Jahren sah man von der Burg noch Mauerreste und Keller,
und eine eiserne Thür in der obern Halle der Bobritzscher Kirche soll
von jenen Ruinen abstammen. An die Burg erinnert auch noch der
sogenannte Vorwerksring. In der Gegend, wo die Burg stand, sollen
Gespenster umgehen.
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