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wird, daß hier einst eine Kirche, nach anderen aber ein vom „Krudum-
grafen“ erbautes Kloster gestanden habe. In den unterirdischen Räu-
men des Niklas sollen fabelhafte Schätze aufgehäuft liegen, und das
ist auch der Grund, weshalb das Innere dieser Ruine und deren
nächste Umgebung von Schatzgräbern ganz durchwühlt ist.
651. Die frühere Lage der Stadt Frauenstein.
(Moller, Theatrum Freib. Chron. II, S. 67. Bahn, Das Amt,
Schloß und Städtchen Frauenstein 2c., 1748, S. 3.)
Es hat das Städtchen Frauenstein anfänglich nicht an seinem
jetzigen Orte auf der Höhe, sondern über dem Grunde nach dem Dorfe
Reichenau zu gelegen, da, wo noch der Gottesacker mit der Begräbnis-
kirche stehet. Als aber Gott die Gegend mit reichen fündigen Berg-
zechen segnete, ist die Stadt erweitert und nach der Höhe zu zugleich
mit der Kirche auf dem Markte 1483 erbauet worden. Die damaligen
Bewohner Frauensteins wurden zu dieser Veränderung durch die Wasser-
güsse gebracht, welche bei gefallenem Platzregen sehr stark waren und
ihre Wohnungen schädigten. Man sah auf dem alten Stadtplatze im
vorigen Jahrhundert noch die Gassen und Uberreste von den alten
Baustellen. Von dieser Verlegung der Stadt kam es auch, daß, was
sonntäglich im Cymbelseckel gesammelt ward, nicht die Stadtkirche, son-
dern die Begräbniskirche, als die Mutterkirche, erhielt.
652. Die ehemalige Lage von Preßnitz.
(Geschichte der Stadt Weipert von C. Schmidl und J. Pohl, 1874,
S. 20.)
Der Tradition nach soll die ehemalige Bergstadt Preßnitz bereits
am dritten Orte stehen. Wegen Vermehrung der Bergleute näherte
man sich allmählich mehr dem Bache, und zwar in die Gegend der alten
Rohrschmiede und des sogenannten Zigeunermarterle bei der mittleren
Mühle. Die ehemalige sogenannte „Pfütze“, jetzt das Forstamt, war
das erste Wirtshaus, wo auch alle Beratungen und Wahlen stattfanden,
weshalb auch in alten Zeiten dieses Wirtshaus „Wahl“ genannt wurde
und noch heute die angrenzenden Felder die Wahlfluren heißen.
Die Anfänge von Preßnitz reichen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu-
rück, der Name der Ansiedlung tritt aber erst mit dem Jahre 1352 in den eigent-
lichen Bereich der Geschichte. Jedenfalls entwickelte sich infolge der Entdeckung von
Silbererzen der junge Ort, welcher 1546 vom Kaiser Ferdinand I. zu einer freien
Bergstadt erhoben wurde.
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