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langt man sehr bald an ein auf einer Wiese des Gutsbesitzers August
Bachmann stehendes uraltes, steinernes Kreuz, auf dessen einer Seite
ein Schwert eingegraben ist. Hier soll Arno, Bischof der heiligen Kirche
zu Würzburg, den Tod eines Blutzeugen erlitten haben. Als er
nämlich, heimkehrend von einem Zuge gegen die Böhmen, an der
Landstraße gegen Mitternacht in seinem Zelte, das er auf einem Hügel
hatte aufschlagen lassen, Messe las, ward er plötzlich von einer feind—
lichen Schar ringsum eingeschlossen. Nachdem er darauf alle seine
Gefährten in den Märtyrertod vorausgesandt hatte, brachte er sich zu—
letzt selbst dem Herrn dar an der Stelle, wo noch heutzutage brennende
Lichter erblickt werden; daß aber diese die heiligen Blutzeugen sind,
bezweifeln selbst die Slaven nicht. Dies war im Jahre 892, zur Zeit
des Kaisers Arnulf geschehen.
Über den Namen des Dorfes Klaffenbach s. S. 7.
674. Die Marterlinde in Dorfchemnitz bei Sayda.
(Kirchengalerie von Sachsen, 2. B., 246.)
In Dorschemnitz steht eine Linde, welche den Namen Marter-
linde führt. Dieselbe wurde an der Stelle einer alten, welche sehr
stark und zerspalten war, gepflanzt, und soll den Platz bezeichnen, wo
ein Mensch verbrannt worden ist und viele Martern ausgestanden hat.
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Name „Marterlinde“ von einem Kruzi-
sir, welches zur Zeit des Katholizismus daselbst gestanden hat, herrührt. — Erwähnt
mag noch werden, daß Albert Schiffner hier den Platz vermutet, an welchem 892
die Ermordung des Bischofs Arno von Würzburg durch die Sorben geschah. (Archiv
für sächs. Gesch. 2. S. 175.) Es wird in dieser Beziehung auf die Vorbemerkungen
zu den Göttersagen und auf die vorhergehende Sage verwiesen.
675. Von einem Zweikampfe in Dorfchemnitz bei Sayda.
(Kirchengalerie von Sachsen, 2. B., S. 246.)
In einem Garten in Dorschemnitz stand vor Jahren ein Denkmal
von Sandstein. Dasselbe bezeichnete die Stelle, wo sich einmal zwei
Fleischergesellen (andere sagen, es wären Müller gewesen) mit Beilen
gehauen haben, so daß beide gestorben sind.
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