rn fl. und ein Dukaten 17 Gulden gegolten, hat einer von 4z
1500 Gulden dieses leichten Geldes, nachdem es gefallen, beisammen
gehabt, und da er noch die Unkosten darauf gewendet und das Silber
und Kupfer von einander scheiden lassen, hat er nur so viel gehabt,
daß er einen silbernen Löffel und einen kupfernen Fischkessel daraus
hat machen lassen können.
710. Uppiges Leben in den Bergstädten wird mit Verarmung
bestraft.
(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 912 und 920.)
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts sollen einige Fundgrübner zu
Neustädtel, die Meerbicken genannt, in ihrem Leben eine solche Pracht
und sonst großen Überfluß im Essen und Trinken entfaltet haben, daß
sie sich im Bade die Füße mit gebehetem Brot und Malovasier reiben
ließen. Sie sind aber in kurzer Zeit so verarmt, daß sie zum Bettel-
stab greifen mußten und einer von ihnen in Neustädtel vor der Kirche
um Almosen bat.
Ebenso ist auch von einem Fleischer, Nikol von Kirchberg, erzählt
worden, daß er sich mit seinem Weibe in Malvasier gebadet habe,
daß er aber später deswegen die äußerste Armut habe erfahren müssen.
Dasselbe Schicksal traf auch einen Wolf Meyer, welcher sich in guter
Zeit mit seinem Weibe in Rheinwein badete.
In Annaberg lebte eine vom Bergwerk sehr reich gewordene Frau,
die unter anderer Verschwendung sich nicht nur in Wein gebadet, son-
dern auch ein Stückchen Landes, worauf Erdbeeren wuchsen, mit
Malvasier begießen ließ. Als diese Frau hernach bettelarm geworden,
sagte sie, sie danke Gott, daß er sie arm gemacht, denn sie würde
sonst wenig an ihn gedacht haben.
711. Eine Vogelbirne wird um 1500 Gulden verkauft.
(Meltzer, Hist. Schneeberg., S. 904.)
Daß man eine „Hengel-“ oder „Vogelbirne“ zu Schneeberg um
1500 Gulden verkauft, ist also zugegangen: Einer hat dem andern
für eine solche Birne ein Stückchen Barchent, diesem ein anderer für
den Barchent eine Nachtigall, und diesem wieder ein anderer für die
Nachtigall einen Kux auf dem Gegentrum des Fürstenvertrager-Ganges,
welcher anfangs nicht groß geachtet worden, gegeben. Und da der
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