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alles vermünzen können, sondern kuchenweise oder in ganzen „Plicken“
hat austeilen müssen.
Nach einer anderen Erzählung habe sich ein Schustergerätträger
mit Namen Sebastian Romner, welcher von Krembs an der Donau
gebürtig, aber zu Görkau in Böhmen wohnhaft gewesen sei und der
seine Nahrung zu Zwickau gesucht, in der Gegend von Schneeberg
verirrt. Dabei sei er an eine Eisenzeche gekommen und habe den
Steiger heraus gerufen, um ihn nach dem rechten Wege und um einen
Trunk Wasser zu bitten. Der Steiger habe ihm im Verlaufe des
Gesprächs geklagt, daß die Gewerken nicht mehr verlegen wollten,
weil man aus dem Eisensteine nichts machen könne; es sei ein Gang
dazu gekommen und derselbe mache das Eisen so flüssig, daß man
kein Stabeisen mehr schmieden könne, weil alles zerfahre. Romner
nahm darauf einige Stücke des Erzes mit nach Görkau und Nürnberg,
um sie untersuchen zu lassen und es fand sich, daß sie reichlich Silber
enthielten. Als er später wieder nach Zwickau zurückkehrte, wurde er
infolge eines Streites vor den Hauptmann geführt. Als der etwas
berauschte Romner vor diesem Worte fallen ließ, daß er in der
Nähe einen Schatz wisse, ließ der Hauptmann nicht nach, bis ihm
Romner versprach, ihn nach diesem Orte zu führen. Und als sie am
andern Tage zu der Eisenzeche gelangten, fand sichs, daß der Haupt-
mann bei dieser durch Kuxe beteiligt war. Beide begannen jetzt in
Gemeinschaft den Silberbau, und da der Hauptmann erkundete, daß
Romner ehrlichen Stammes sei, gab er ihm eine Muhme, Anna von
Bünau, zur Ehefrau. Romner hielt sich darauf zu Neumark auf,
genoß des Bergsegens und wandelte, indem er das Geschlecht derer von
Römer begründete, seinen Namen in Römer um.
Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Silbererze des Schneeberges ent-
deckt wurden, war die Gegend umher nicht mehr so unwirtlich, wie angenommen
wird. Von Lößnitz führte bereits durch das Schlemathal über Neustädtel eine
Straße nach Böhmen; im genannten Thale pochten Eisenhämmer und im hohen
Forste, sowie in der Gegend der über die Mulde führenden Eisenbrücke gab es
schon Silbergruben. Der erste Fund auf dem Schneeberge geschah am Ende des
Jahres 1470 und bald darauf, am 6. Febr. 1471 folgte ein neuer reicher Anbruch.
Als die junge Ansiedelung auf dem Berge 1481 den Stadtbrief empfing,
hatte man daselbst schon Gruben von 200 M. Tiefe. (H. Jacobi, Schneeberg. Ein
Gedenkblatt zur 400jährigen Jubelfeier, S. 3—7).
Der in der zweiten sagenhaften Erzählung genannte Hauptmann war der
Amtshauptmann von Zwickau, Martin von Römer, dessen Epitaph noch jetzt in der
dortigen Marienkirche vorhanden ist. Derselbe gehörte mit zu den bedeutendsten
Fundgrübnern jener Zeit, unter denen uns noch Angehörige der adeligen Familien
von Starschedel, von Spiegel und von Schönberg, sowie die Zwickauer Bürger
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