beantwortet habe, an den deutschen Botschafter in Wien,
und fügte dem ersten Telegramm die Aufforderung bei,
die von Grey angeregte Vermittlung anzunehmen oder
die Verantworkung für alle aus der Ablehnung entste-
henden Folgen zu tragen. Im zweiten Telegramm aber
verstieg er sich sogar zu einer Warnung des Verbündeken,
die sich von einer Drohung mit der Ableugnung des casus
foederis kaum noch unkerschied. 1 Gleichzeitig beschwor
ein Telegramm des Kaisers — abgesandk am 2g. Juli
6 Uhr zo abends — den Zaren, keine neuen milikärischen
Maßregeln zu ergreifen, was bekannklich die Zurück-
nahme des bereiks ergangenen Mobilisationsbefehls zur
Folge hakke. Alle diese Schrikke der deutschen Regierung,
die im Laufe des 3o. Juli durch immer dringender wer-
dende Mahnungen nach Wiem und durch die nach Lon-
don gerichkeke Bikke unkerstützt wurden, in Pekersburg
den Aufschub weikerer milikärischer I##aCregeln anzura-
ken, bis das Wiener Kabinekk sich zu den dringenden
deulschen Forderungen geäußerk habe, begannen ge-
rade in Wien ihre Wirkung auszuüben. Die
Enkscheidung verzögerke sich nur, weil der ungarische JMi=
nister Tisza auf der Reise von Budapest nach Wien war
und manihn hören wollke. Darang am Zo. Juli, um
1 Uhr mikkags, Sasonow, vom Generalfstab-
1) Deutsche Dokumente zum Kriegsausbruch Bd. II Nr. 395 und
396. „Wir sind zwar bereit, unsere Bündnispflicht zu erfüllen, müssen
aber ablehnen, uns von Wien leichtfertig und ohne Beachtung unserer
Ratschläge in einen Welebrand hineinziehen zu lassen.“
2) Ebendaselbst Nr. 437 Telegr. des Kaisers an Kalser Franz Joseph.
Nr. 441.
3) Ebendaselbst Nr. 4og und 435.
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