86. Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte und Naturlehre. 113
teilt, daß in Klasse II das erste Jahr 32 Bilder aus der alten und
mittleren, im zweiten Jahre 32 aus der neueren und neuesten Geschichte
gegeben werden, während in Klasse I aus dem ganzen Umfange der
Geschichte jedes Jahr noch etwa 30 neue Bilder zu den bereits bekannten
hinzuzufügen und so zu behandeln sind, daß die Kinder in jedem der
letzten beiden Schuljahre einen Gesamtüberblick über die wichtigsten Be-
gebenheiten erlangen.“
Auch wird mehrfach empfohlen, dem ersten Jahre der zweijährigen,
entweder gleichmäßig sich wiederholenden oder konzentrisch sich erweitern-
den Lehrkurse jedesmal die Zeit vor der Reformation, dem zweiten die
nach derselben zur Behandlung zuzuweisen.
Diesem Vorschlage entsprechen Dr. Wilds Stoffpläne 2c., worin
die Grenzlinie zwischen den beiden Jahrespensen für alle Schulen un-
mittelbar vor dem Reformationszeitalter gezogen wird. Sie weiter
nach rückwärts zu legen, wäre auch insofern unzweckmäßig, weil alsdann
die Geschichte der neueren Zeit offenbar zu kurz kommen würde.
Eckardt (Lehr= und Stundenpläne 2c.) will bei vier= und mehr-
klassigen Schulen für Klasse II im zweijährigen Kursus die alte und
die mittlere Geschichte bis auf Rudolf von Habsburg, für Klasse I nach
kurzer Wiederholung des Vorausgegangenen die Geschichte von Rudolf
von Habsbur bis auf die Neuzeit in einem Jahre.
rüllic (Zweiter Beitrag r2c.) äußert sich über die Einrichtung
des Lehrganges bei vier= und mehrklassigen Schulen folgendermaßen:
„Im 5. und 6. Schuljahre wird deutsche Geschichte (1. Jahr: bis zur
Reformation mit der kurzen notwendigen Einleitung über das Alter-
tum; 2. Jahr: bis zur Neuzeit, nachdem für die neueintretenden
Schüler ein kurzer Uberblick über den bereits behandelten Zeitraum ge-
geben worden ist), im 7. und 8. Schuljahre allgemeine Geschichte ge-
trieben. Gerade weil auf die deutsche Geschichte der Schwerpunkt zu
legen ist, sollen sie die Schüler zweimal durchmessen. In Klasse II
bleibt Zeit vorhanden, die sächsische Geschichte im Rahmen der deutschen
nach ihren wichtigsten Persönlichkeiten mit zu bedenken. In Klasse I
kann, wenn in Klasse II ein solcher Grund gelegt worden ist, mit einigen
Bildern aus dem Altertume begonnen und nach einer gedrängten, mehr
wiederholenden Darstellung des Mittelalters die neue Geschichte unseres
Volkes mit Herbeiziehung der Momente aus der allgemeinen Geschichte,
welche von hervorragender und allgemein verständlicher Bedeutung sind,
genauer behandelt werden.“
Nach Grüllichs Lehrplan 2c. ist bei vier= und sechsklassigen
Schulen in Klasse II deutsch-sächsische Geschichte (1. Jahr: bis zu den
Vorläufern der Reformation, 2. Jahr:; bis zur Gegenwart) zu treiben,
in Klasse I allgemeine Geschichte unter Hervorhebung der deutschen
(1. Jahr: einige Bilder aus dem Altertume, dann mittelalterliche Ge-
schichte bis zu den Entdeckungen, 2. Jahr: von da bis zur Neuzeit).
In der angegebenen Reihenfolge sollen die Jahrespensen bei zwei-
klassigen Schulen in Klasse I, bei achtklassigen beziehentlich in den
Klassen IV bis I erledigt werden.
Schreyer (Entwurf 2c.) gruppiert den geschichtlichen Lehrstoff nach
vier Jahreskursen folgendermchen- 1. Das engere Vaterland (mit deut-
Lehrplan f. d. einfachen Volksschulen. 11. Aufl. 8