120 86. Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte und Naturlehre.
merkung 144b empfohlene Mitberücksichtigung geschichtlichen Stoffes
nicht in Frage gestellt werden.
154) G. B.: „Es ist wünschenswert, daß für jede Schule vom Lehrer
eine einfache Karte der Umgegend des Schulortes hergestellt werde.“
„Die Kinder sollen eine Karte der Heimat nach eigener Anschauung
und eigenen Messungen entwerfen lernen.“ „Es kommt weniger
darauf an, eine fertige Karte der Heimat vorzuzeigen, als darauf, das
Kartenbild an der Wandtafel vor den Augen der Schüler nach und
nach entstehen zu lassen.“
Eckardt (Lehr= und Stundenpläne 2c.): „Eine Karte der Heimat,
eingehender innerhalb des ersten Stundenkreises, sich auf das Wichtigste
beschränkend innerhalb des zweiten, ist beim Unterrichte anzufertigen.“
Dem Vernehmen nach haben die vorstehenden Anregungen den er-
freulichen Erfolg Lehabt. daß jetzt sehr vielen Schulen brauchbare Karten
der Heimat zur Verfügung stehen. Aber sie sollten nirgends fehlen.
Vergl. hierzu: Grüllich, Lehrplan 2c.; Schreyer, Entwurf 2c.;
Entwurf 2c. (Großenhain); Lehrpläne für die Inspektionsbezirke
Olsnitz, Dippoldiswalde, Glauchau und Chemnitz I.
155) In betreff der methodischen Behandlung des weiteren geo-
graphischen Unterrichts machen die G. B. u. a. folgende Wünsche geltend:
1. Mit steter Benutzung des Globus und der Landkarten ist ein anschau-
liches Bild der Erde und der einzelnen Länder zu entwickeln, hierbei
unter Fernhaltung alles toten Namen= und alles leeren Zahlenwerkes
das Charakteristische auszuwählen und der Zusammenhang zwischen der
natürlichen Beschaffenheit der Erde einerseits, den Erzeugnissen, Be-
schäftigungen und dem Leben der Menschen anderseits, besonders aber
auch die Beziehung der Fremde zur Heimat in Handel und Verkehr
den Kindern zum Bewußtsein zu bringen. 2. Es sollten die Schüler
aller Unterrichtsstufen zur Anfertigung einfacher Kartenbilder angeleitet
werden; unter minder günstigen Umständen genüge es, wenn derartige
Skizzen auf der Schiefertafel entworfen würden. 3. Ein besonderer
Wert ist auf lebensvolle (womöglich durch gute Abbildungen zu unter-
stützende) Schilderungen von Land und Leuten zu legen; durch diese
müssen jene trockenen Zusammenstellungen von Gebirgen, Bergen,
Strömen, Nebenflüssen und Städten, die auch jetzt noch zuweilen
den Hauptteil des geographischen Unterrichts ausmachen, mehr und
mehr verdrängt werden. 4. Wie bei Einführung der Kinder in ihnen
noch unbekannte Länder tunlichst zum Vergleiche gezogen werden soll,
was sie im geographischen Unterrichte von anderen Ländern schon ge-
lernt haben, so sollen auch von Zeit zu Zeit vergleichende Wieder-
holungen des bereits behandelten Lehrstoffes vorgenommen werden.
5. Auch beim geographischen Unterrichte sind die Schüler an zusammen-
fassende Darstellungen zu gewöhnen und nach Befinden zu kleinen
schriftlichen Arbeiten anzuhalten.
„Die Kinder sind zu verständigem Kartenlesen anzuhalten; denn
die Karte muß für den Schüler in den meisten Fällen das geographische
Lese= und Lehrbuch fürs Leben werden (Chemnitz ID." „Was von
der Karte abzulesen ist, soll niemals gegeben werden (Großenhain).“