124 § 6. Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte und Naturlehre.
Bezüglich der Wandkarte von Palästina s. Anmerkung 17.
Von Wichtigkeit ist es, daß veraltete Karten, welche die Schüler
irreleiten, durch neue ersetzt werden.
Ubrigens heben die G.B. hervor, wie nützlich es sei, wenn der
Lehrer oft einfache Kartenskizzen an der Wandtafel entwerfe und
die Schüler anleite, sie nachzuzeichnen.
In diesem Sinne bemerkt Grüllich (Zweiter Beitrag 2c.): „Ich
habe mich immer und immer wieder überzeugt, wie hochwichtig das
Entstehenlassen des Kartenbildes an der Wandtafel ist, besonders für
unsere vollen Schulklassen und bei den vorhandenen, auf sie zu wenig
berechneten Wandkarten. Die wenigen geographischen Punkte, die wir
im ganzen den Kindern der Volksschule einzuprägen haben, treten auf
jenen durchaus nicht scharf genug hervor. Da muß die Kreide in der
Hand des Lehrers helfen. Ich habe mich ferner überzeugt, daß die
Lehrer, die mit frischem Mute an das Anzeichnen gegangen sind,
das sie früher nicht geübt hatten, bald eine ganz hübsche Sicherheit
erlangt haben.“
Entwurf 2c. (Großenhain): „Unentbehrliche Hilfsmittel des geo-
graphischen Unterrichts sind die Wandtafelzeichnungen, die am zweck-
mäßigsten mit bunter Kreide ausgeführt werden. Sie sollen aus dem
Gesamtbilde der Karte das Gebiet, das zu behandeln ist, gesondert
herausheben, besondere Verhältnisse durch Darstellung in größerem
Maßstabe zu deutlicherer Anschauung bringen und überall vorbildlich
sein für die Kartenzeichnungen und Skizzen der Schüler.
Vergl. hierzu: Baunack, Lehrplan 2c.; Schreyer, Entwurf 2c.;
Lehrplan für den Bezirk Chemnitz II; auch Anmerkung 155.
159) Wenn Schulatlanten trotz ihrer jetzt geradezu beispiellosen
Billigkeit nicht beschafft werden könnten, so wird doch tunlichst darauf
hinzuwirken sein, daß jedes Kind Karten von Sachsen, Deutschland und
r besitze, z. B. die Schulkarten von Friedemann (Dresden,
u Huhle).
160) Nach den G. B. mit Einschluß der hauptsächlichsten physio-
logischen Erscheinungen.
Erfreulicherweist gewinnt die biologische Darstellung an Stelle
trockener Beschreibungen in der Volksschule immer weitere Verbreitung.
Hierüber bemerkt Grüllich: „Die Naturgeschichte soll den
Kindern zugleich ein anschauliches Bild vom Entstehen, Wachsen, Leben,
von den Wandlungen, dem Vergehen der einzelnen Naturgegenstände
geben. Das Leben in der Natur ist nirgends als stillstehend zu
fassen, sondern als sich entfaltend, verschiedene Entwicklungsmomente
durchlaufend. Man hat deshalb eine Pflanze nach den verschiedenen
Stufen ihrer Entwicklung zur Anschauung zu bringen, den Kindern
die Verwandlung von Tieren, ihre Veränderung in den verschiedenen
Jahreszeiten, ihr Weben und Schaffen rc. zu zeigen und zu beschreiben.“
Vergl. hierzu: Baunack, Lehrplan 2c.; Schreyer, Entwurf 2c.;
Entwurf 2c. (Großenhain); Lehrplan für den Bezirk Chemnitz II;
P. Säurich, Das Leben der Pflanzen (Leipzig, E. Wunderlich).