len. Wollte man fragen, ob die sächsische oder die
fränkische Schweiz Prävalirc, so würde das jedenfalls
nur auf eine Provokation der subjektiven Geschmacks-
richtungen der Gefragten hinnuslaufen, welche beide Ge-
genden schon besucht haben. Weder die Tour nach
der ceinen, noch die nach der andern, wird eine BReue
folgen lnssen. Aus dem Gesagten resultirt nun all’ das.
as unsere Höhdnpunkte charakterisirt und so für sie
einnimmt. dass die sie Besuchenden jedesmal mit er-
neucrter Freude die imposanten Stellen betreten und nuch
stets neuc Reilze aulflinden; denn hundert Male ge-
schen, erscheim uns eine Gegend bei veründerter Stel-
tung unserer selbst doch auch so verändert, dass wir
meinen, dieselbe noch nie vor oder um uns gehalhl zu
haben, sobald wir z. B. nur das einfuche Manökver ma-
chen, den Kopf abwärts zu beugen und die Gegend
durch die durch unsere Beine gebildete Oeffunng zu
betrachten. Ein sogenunnter Reisespiegel, dessen Clas-
fläche eine dunkle Folic hat, refleclirt die Gegenden
auf eine bezaubernd schöne Weisc, sic erscheinen auf
der Spiegelllüäche wie die feinste Malerei und diese
aufgestellten Spicgel Kömen Künsliern recht wohl slie
für das Mittragen und Aufstellen weil uniständlichere
Camern obscurn oder elarn ersetzen. Auch gefürbte Clä-
scr, dunkel und heiler roth, gelb, Plau und grün,
durch die man auf die Gegenden herahblickt, machen
einen Effekl. den man sich, ohne ihn selbst ##robt
Zzu haben, unmöglich so vorstellen wird, wic er es in
der That isl. Das dunkelrothe Glas lässt die (degen-
den wie in dem Wiederscheine einer ungeheneren
Feuersbrunst sichtbar werden, das hellere roth über-
Biesst dieselben mis den sunfleren Lichtern der Mor-
gen- oder Abendröthe, das etwas tiel grüne erzengt
anmähernd die Stimmungen der Morgen- oder Abend-
däümmerung. das blaue Glas lässt die Landschaft im
reinsten Mondscheine vor uns liegen, während #lus gelbe
den hellsten Sonnenschein darüler ansbreitel und ein
elas dunkelgraue. Glas bei bewölktem Firmament
die schanerliche Fürlung vor einem Gewitter darstellt.
Aunf diese Weise ist der Reisende in den Stand gehrucht.
die Gegenden in alle die Fürhbungen zu verselzen. welche
durch die melcorologischen Wirkungen bedungen sind.
ohne Zweisel ein Genuss, den man sich schr leichl ge-
Wäühren kam, da die Ausgube lür die Anschafmg der
Gläser höchst gering ist und dieselben in einem liachen
Etui bewahrt, dem übrigen Reisegepäck wohl beigeflgt
werden können, das in dem ersten Theile nufgeführ ist.
Die Höhenpunkte nun sellst anlangend, so Wird
es diem Touristen immerhin willkommen sein, den
Weg zu denselben ungegeben zu linden, auf das sich
aufmerksam gemucht zu wissen, was auf ilmen sellbst
beanchtens- und schenswerih ist, dann die Aussichten
beschriohen zu schen, die bis zu den weitesten Grän-
zen des Horizonles nach allen Richlungen hin. welche
dem Blicke zu verlolgen gestattel sind., sich vor ihm
auscäkelmen. Wir beginnen wieder nit Streilherg.
dessen ganz verfallene Burg mit bedeutenden Felsarup#-
ben in eins zusammengelügt zu sein und ein Sstaltliche#-
Ganzes zu bilden scheint. Man klimmt und Klettert
cntweder dort, wo eine ltiele Schlucht den Burgberg
von dem ihm enlgegen schauenden Berg trennt und der
hängende Stein sich belindet. der, eine scheinbare Ce-
fahr des llerabstürzens für den Fremden, den Einheimi-
schen nicht das mindeste Bangen einflösst. hinauf zu