des Katfers Leopold T., feines Schmagers; er erhielt von ihm
die Therpfalz und das Erztruchfejjenamt zurüd, verlor Diefe
Grrungenjhaften jedocd wieder im Rajtatter Frieden (1714). - -
Er erwarb Ladenburg, einen Teil von Eponheim und das Amt
Bödelheim a. d. Nahe. Für die Verfchönerung feiner Refidenz
Dürfeldorf bradte er große Opfer; aud) aründete er hier bie
berühmte Kunftafademie (van der Werff u. U.).
Karl BhHilipp (1716--1742), des vorigen Bruder. Er
war früher Sohanniter und fämpfte in Ungarn gegen die Türfen ;
fpäter mard er faiferlicher Feldmarfchall und Statthalter von Tirol,
Er verlegte 1717 feine Nefidenz nad Keivelberg, heichränfte
den Hoflurus, bradte den Staat in Crdnung. Doc bebrüdte
er auf Qeranlafjung der Sefuiten die Proteftanten, nahm ihnen
den Heidelberger Katechismus, und als fih die Proteftanten
Heidelberg3 mit Befdyiwerde an den Reichstag wandten, verlegte
er feinen Hofhalt nad Mannheim (1720). — Seine einzige
Toter war an Sofeph Karl Emanuel von Sulzbad ver-
heiratet, und diefem wollte er jein ganzes Erbe hinterlaffen.
Allein Preußen machte Infprud auf Sülih und Berg, fo dag
fih der Jülih:Berafhe Erbfolgeitreit erneuerte, bis König Syrieb-
rip IL. von Preußen das Redt der Eulgbadher Linie anerkannte,
wogegen ihm Kurpfalz und Bayern Schleften verbürgten (1742).
-- Mannheim verdanft feine heutige Geftalt diejem Kur:
fürften. Das Schloß ward 1720— 1720 erbaut; das Kaufhaus
wide von ihm hergeitellt, die Jefuitenfirche begonnen. hm
folgte der einzige Sproß der Sulzbader Linie:
KarlTheodor(1742—1799). Unter diefem hochbegabten
Fürften erlebte die Pralz ihr „noldenes Zeitalter". Gr liebte
Tracht und Zurus, fein Hofftaat war glänzend, der Jagd mar
er ergeben. Für Förderung von Kunft und Wiffenfdait
gefhah vieles. Karl Theodor ftiftete 1763 zu Mannheim eine
Ulademie der Wiffenfchaften, ferner zu Saiferslautern eine
phyfifaltiic) : öfonomifhe Gefelfchaft. Auch eine deutfche Gejell-
jchaft bildete fi), weldhe bedeutende Titerariiche Größen zu ihren
Mitgliedern zählte. Das Theater zu Diannheim gehörte damals
zu den beiten Deutfhlands (Sffland, Schiller). Zu Mannheim
ward ferner 1762 eine Sternwarte gebaut, Sammlungen von
Altertümern und Naturalien gegründet u. |. wm. — Zu Echmesin-
gen legte der Kurfürft den berühmten Ziergarten an. Zu Mann:
heim vollendete er die efuitenfirde und das Beughaus; in
Heibelberg baute er die Nedarbrüde und das Karlätor.
In der Politik blieb Karl Theodor auf feiten Bayerns, wie
fein Rorgüänger.
Ende des Jahres 1777 ftarb zu Münden der legte Kurfürft