Full text: Landes- und Provinzialgeschichte. Heft 16

punft der größten Geijter Deutfchlands. Unter feiner Regierung 
wirkten dort Dalberg, Bifchof von Worms, Konrad Geltes, der poöta 
laureatus, Agricola, Reuchlin, Weilel, Wimpheling u. a. Unter 
ihm wurde der bayerifch-pfälzifche Erbfolgefrieg auögefochten, mobei 
es fih um das Erbe Georgs des Neihen von Zandshut handelte, 
der feinen Schwiegerfohn, des Kurfürften Sohn Ruppert, zum 
Erben cingefeßt hatte. Der Württemberger und Veldenzer, 
ber Heffe und der Staifer fandten ihre Naubfcharen in die frudt- 
bare Pfalz und jengten und brannten alles nieder. Damals 
ul 1504) fiel die berühmte Abter Limburg bei Dürkheim 
der Wut ber Leiningenfden Kriegsfnedhgte und der benachbarten 
Bauern zum Opfer. 1505 jchloß der Kölner Vergleich diefen Raub: 
frieg. — 1499 fiel Mosbad- Neumarkt an die Kurpfalz zurüd. 
Zubmwig V.,der Srienfertige (1508— 1544). Gegen 
den Nitter Franz von Sidingen mußte er mit dem Kurfürften von 
Trier und dem Landgrafen von Hefjen zu fyelde ziehen. Burg 
Sandjtuhl wurde 1523 erobert, mobei Sidingen fiel. Ehrenvoll 
liegen ihn zu Landftuhl die Füriten beftatten (Dentmal). --- Am 
Piälzer Volke fanden die Lehren Luthers aroßen Anhang, befonders 
die Schwer gevrüdten Bauern Ieaten die Xehre von der „evan: 
geliihen Freiheit” nad ihrem Sinne aus, traten dem 
„Bunvihuh” bei*) und traten gegen Adel, Kirche und Kur: 
fürften in Waffen. Nacd) vergeblichen Unterhandlungen zu Nachen- 
heim jchlug der Kurfürft die Bauern bei Pfevdersheim 1525 
Sm Herbite verfammelte er feine Ritter und Grafen und 
fhlug ihnen Berbefjerungen des Zuftandes ber leibeigenen 
Bauern vor. — Sm April 1537 zündete der Big das alte 
Heidelberger Schloß an. Das neue befeftigte Ludwig Durch 
Unlage des Burggrabens, des Brüdenhaufes und des vieredigen 
Turmes. Den ganzen öftliden Schloßteil, den Ludmwigsbau, 
errichtete er neu; ein Zeil davon wurde fväter zum Otto- 
Heinrihsbau verwendet. 
7. Die Rheinpfalz bis a Aohfihen Raubkriegen 
( . 
Friedrid IT, der Weife (1544-1556) mar Ludwigs 
Bruder. Er erkannte die Reformation als in der Pfalz zu 
Net beftehend an, und zwar auf Grund eines Gutachtens 
des Pfälzerd Melandhthon (geb. zu Bretten). Ar 3. Sanuar 
1546 murde der erite Gotteevienft nah proteftantifhem 
Ritus in der heiligen Geijtfirche zu Heidelberg abgehalten. Dies 
*) Aus dem Bauernfriege jtamnıt der „Eu“ bei Wachen: 
beim, ein Aeljen mit eingezeichneten Bauernichuhen, ebenioldje bei Neu: 
itadt, Lenbad), Klingenmüniter u. a. ©
	        
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