42 Französisch und Englisch.
sie zunächst am Anfange des Gesamtunterrichts in einem besonderen
kurzen Kursus gelehrt und durch vielfache, genaue Übung angeeignet
ist, darf es auf den folgenden Stufen an beständiger Kontrolle nicht
fehlen und sind auch die Anforderungen an Sicherheit, Fluß und Be-
tonung angemessen zu steigern. Hinsichtlich einzelner Punkte, bei denen
die Aussprache tatsächlich schwankend ist, muß unter den Lehrern einer
Anstalt feste Vereinbarung getroffen sein. Daß die hier erzielte Schulung
und Überwachung der Sprachorgane zugleich der Vervollkommnung der
Aussprache des Deutschen zugute komme, werden die Fachlehrer sich
angelegen sein lassen.
2. Sprechübungen. Sprechübungen, die in einfachster Form
von Anfang an zu treiben sind, sollen den Unterricht aller Klassen
durchziehen und in keiner Stunde ganz unterlassen werden. Auch bei
ihnen ist eine angemessene Steigerung der Ansprüche nicht zu ver-
säumen, nicht bloß sachlich (durch stete, möglichst planmäßige Erweite-
rung des Stoffgebietes), sondern auch formal (durch erhöhte Zumutungen
an Geläufigkeit und Zusammenhang). Gleichwohl soll einfacher Dialog
immer vorherrschen. Die an die Lektüre angeschlossenen Sprechübungen
müssen durch solche ergänzt werden, die den regelmäßigen Vorgängen
und Verhältnissen des wirklichen Lebens gelten. Empfehlenswert ist
es, dazu inhaltlich wertvolle und in der Formgebung nicht geschmack-
widrige Anschauungsbilder, auch Landkarten, Kunstblätter und ähnliche
Hilfsmittel maßvoll zu benutzen. Bei allen diesen Übungen ist aber
sorgfältig darauf zu achten, daß sie nicht zu einem geistlosen Frage-
und Antwortspiel erstarren. Auch ist davor zu warnen, daß auf rein
äußerliche Dinge in den augenblicklichen Zuständen des Auslandes ein
übertriebener Wert gelegt wird, während wichtigere, namentlich für
die Beziehungen zu Deutschland bedeutsame Punkte nicht die gebührende
Beachtung finden.
3. Wort= und Phrasenschatz. Mit den Sprechübungen
wird zugleich die Aneignung und Befestigung eines nicht zu engen,
auch das konkrete Gebiet betreffenden Wortschatzes verbunden, zu dem
von früh an ein Vorrat gebräuchlicher fester Phrasen kommen muß.
Beides ist möglichst aus dazu geeigneten Lesestücken und im Anschluß
an die Anschauung von Bildern und Vorgängen zu gewinnen; auch
können sachlich geordnete Vokabularien dabei gute Dienste leisten.
Ülbungen in der Zusammenstellung von sachlich oder sprachlich ver-
wandten Wörtern können bis in die oberen Klassen hinein nicht bloß
zur Befestigung der Kenntnisse, sondern auch zur Belebung des sprach-
lichen Interesses vorgenommen werden. Auch für sprachgeschichtliche
Belehrung bietet die Einprägung des Wortschatzes mannigfache Ge-
legenheiten, die der Klassenstufe entsprechend nutzbar gemacht werden
können.