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Farbe trägt, und in der Linken ein Rauchfaß, in der Rechten aber
einen bunten Stab hält. Dieses Männchen zeigt dem, der das
Glück hat, ihm in den Weg zu kommen, nicht bloß Gold, Silber
und Edelsteine, sondern vorzüglich auch wohltätige Heilkräuter.
Einst lebte zu Olbersdorf ein gewisser Jakob Sahrer, den
einige den frommen Jakob, andere den hinkenden Boten nannten,
weil er seit der Schlacht auf dem weißen Berge an einer Kugel
laborierte, die ihm als kaiserlichem Reitersmann das Knie zer—
schmettert hatte, und ihn zum ewigen Hinken verurteilte. Er war
im ganzen Dorfe beliebt, und besonders wegen seiner frommen Ge-
sinnung — etwas Seltenes bei einem alten Soldaten — hochgeachtet,
und so gab ihm jeder gern etwas zu verdienen, wenn er die von
ihm gesuchten Kräuter ausbot, oder sich zum Botschaftgehen meldete.
Einst begegnete er in der Michaelisnacht dem Bergmännlein, das
ihm ein Zeichen machte, er möge ihm nur getrost folgen, und so
führte ihn dasselbe die Kreuz und die Quere durch den Wald, bis
es endlich an einem kleinen Hügel stehen blieb, räucherte, mit
seinem Stabe nach allen Himmelsgegenden hinwies, und dann den
Boden damit berührte, worauf sich auf einmal aus dem Hügqel
ein förmlicher Springbrunnen von Gold, Silber und Sdelsteinen
ergoß, und als er eine Weile gesprudelt hatte, wieder versiegte.
Aachdem das Bergmännchen ihm die Erlaubnis zugewinkt hatte,
sich des Silber= und Goldsegens zu bemächtigen, und derselbe in
Ermangelung eines Saches dasselbe in seinen Mantel gepackt hatte,
gab jenes ihm noch ein in schwarzen Sammet gebundenes Buch,
winkte ihm, sich zu entfernen und verschwand selbst. In dem
Buche aber, welches von den geheimen Kräften der Kräuter und
Wurzeln handelte, lag ein Zettel, auf welchem in lateinischer Sprache
dem nunmehrigen Besitzer eingeschärft ward, sich seines Fundes
weise zu bedienen und der Armen und Kranken eingedenk zu sein.
Dies tat denn aber der brave Invalid nach Kräften; er heilte mit
Hilfe seines Buches eine Unzahl Kranke, wendete seinen Beichtum
zur Unterstützung der Armen und Schwachen an, und als er zu
Ende des 17. Jahrhunderts starb, hatte er sein ganzes Eigentum
der Kirche und frommen Stiftungen vermacht. Jenes Bergmännchen
selbst soll aber der Geist eines frommen Mannes aus den Zeiten
des Mittelalters sein, der an der böhmischen Grenze ebenfalls als
ein ausgezeichneter Kräuterkenner und Naturarzt vom Volbe viel-