Full text: Das Völkerrecht systematisch dargestellt.

Vorbemerkung zur elften Auflage. V 
Durch eine kaum merkliche Veränderung in der typographischen 
Anlage des Buchs (vermehrte Silbenzahl der einzelnen Zeilen) ist es 
gelungen, trotz der wesentlichen Erweiterung des Inhalts die bisherige 
Bogenzahl nicht zu überschreiten. Die Literaturangaben können dies- 
mal auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen. Die in den uns 
feindlichen Ländern erschienenen Schriften und Abhandlungen sind 
mir nur insoweit zugänglich gewesen, als sie in der vortrefflich ge- 
leiteten Bibliothek des Reichstags sich fanden. Auf die völkerrechtlichen 
Zeitschriften des Auslandes mußte ich unter diesen Umständen mit 
Bedauern verzichten. In der Sammlung der Verträge habe ich mich 
damit begnügt, an Stelle des Konsularvertrages mit Japan den mit 
Bulgarien, an Stelle des Auslieferungsvertrages mit den Nieder- 
landen den mit der Türkei abzudrucken; so sind ältere Typen durch 
neuere ersetzt, die zugleich ein Schlaglicht auf die engen Rechts- 
beziehungen werfen, in denen das Deutsche Reich heute bereits zu 
seinen Bundesgenossen steht. Für die genaue Korrektur der Verträge, 
wie für das sorgfältige Sachverzeichnis bin ich auch dieses Mal meinem 
alten Freunde O. Haering zu herzlichem Dank verpflichtet. Dagegen 
fehlte mir im übrigen die bewährte Unterstützung meiner jungen 
Freunde, die der Waffendienst ferngehalten hat; ich fürchte, daß daher 
gar mancher Druckfehler von mir übersehen worden ist. 
Und so mag das Buch noch einmal seinen Weg in die Öffentlichkeit 
nehmen. Von den alten Freunden im feindlichen Ausland hat der Krieg 
ihm wohl die meisten genommen; und die bereits fertig gedruckte franzö- 
sische Übersetzung ist mit dem Ausbruch des Krieges in die Versenkung 
verschwunden, aus der sie wohl ebensowenig wieder auftauchen wird, 
wie die anderen Übersetzungen, die meist in den .uns jetzt feindlichen 
Staaten verbreitet waren. Daß die Lücke durch neue Freunde 
im Inland und den uns verbündeten Staaten wie auch wohl im neu- 
tralen Ausland ausgefüllt worden ist, beweist die rasche Aufeinander- 
folge der beiden Kriegsauflagen. Möge das Buch auch in seiner neuesten 
Gestalt vor allem bei der deutschen akademischen Jugend verständnis- 
volle Aufnahme finden und sie lehren, daß treueste Vaterlandsliebe ihr 
die Pflicht auferlegt, tatkräftig und hoffnungsfreudig mitzuarbeiten an 
der großen, gerade dem deutschen Volk gestellten Aufgabe: an dem 
Wiederaufbau des die Staaten verbindenden Völkerrechts und damit 
an der Wiederherstellung der durch den Weltkrieg zerrissenen Kultur- 
gemeinschaft der Völker. 
Seeheim.a.d. Bergstraße. Im Dezember 1917. 
Franz v. Liszt.
	        
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