und Brandenburg 1327. 9
illustri Heinrico Landgravio Hassie — tractatus duosdam sbeciales
habeas de subjiciendo sibi Landgraviatum Thuringie perfidelium
ejuscem principatus omagia et sue fidelitatis sacramenta. Cum
id itaque in prejudicium et manifestum, gravamen, dispendium et
jacturam illustris Ludovici Marchionis Brandenburgensis — ab-
perte vergere dinoscatur, ideo sinceritati tue presentibus injungi-
mus et mandamus et inhibendo precipimus et vetamus. Ouatenus
predictum Landgraviatum Thuringie nec sororio nostro Landgravio
Hassie nec alicui alteri qguam predicto fllio nostro Ludovico —
subjicias duocque modo. Volumus enim quod liga, que inter te
et eundem sororium tuum, Klium nostrum de Marchionatu Bran-
denburgensi et Misnensi facta sit et per nos confirmata, ad Land-
graviatum Thuringie sub eisdem punctis et nexibus effectualiter
extendatur et ducod de eo sicut de aliis tuis terris et principati-
bus iidem vestri tractatus plenarie intelligantur.
Leider finden sich unter den zahlreichen Urkunden, die uns über
die damaligen Verhältnisse des Markgrafen Friedrichs von Meißen
zu dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg erhalten sind, gerade
diejenigen nicht, aus denen wir eine sichere Kenntniß über den Inhalt
der Verträge, welche der Kaiser in seinem Briefe erwähnt, schöpfen
könnten. Jedoch machen es mehrere Umstände höchst wahrscheinlich,
daß schon einige Jahre vorher eine Erbverbrüderung zwischen den beiden
Markgrafen abgeschlossen worden ist. In dem Jahre 1327 haben
brandenburgische Städte dem Markgrafen Friedrich eine Huldigung
geleistet und zwar für den Fall, daß sie ihm anfielen in Folge des
Todes des Markgrafen Ludwig. Markgraf Friedrich stellte ihnen über
diese Huldigung Reversbriefe aus, worin er ihnen zugleich für den
betreffenden Fall ihre Freiheiten bestätigte. 10.) Aus demselben Jahre
10) „Wir Friderich von Gottes Gnaden Landgrave zu Doringen, Marcgrave
zu Misen u. s. w.: Geschehe, daz uns die Stat und das Land zu Möncheberg an-
gevele von Tode unsers Swagers Marcgraven Ludewigs von Brandenburch als
sie uns gelobet und gesworen haben, daz wir dieselbe Stat, daz Land und die Lute