Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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an jeder Hilfe des Reiches, obwohl sich Bürgermeister und Rath an 
den Kaiser gewendet hatten, „damit sie nicht, wo Gott für sei, vom 
Reiche abgedrängt würden“. Endlich war nach langen Berathungen 
auf dem Reichstag zu Speier der Reichskrieg gegen die Armagnaken 
im October 1444 beschlossen. Freilich waren die seltsamsten Eröff- 
nungen von Seite der Franzosen gemacht und das Mistrauen der 
Stände gegen den Kaiser, und der Städte gegen die Fürsten, und 
der Fürsten gegen die Ritterschaft so glücklich durch gallische List 
und Tücke geweckt, daß an ein ernstliches und bedeutendes Eingreifen 
des Reiches noch möglichst lange nicht gedacht werden kennte. Zwar 
war Pfalzgraf Ludwig zum Reichsfeldherrn ernannt, aber außer dem 
Reichspanier war nichts gesendet worden, womit man die Franzosen 
zum Lande hinausjagen konnte. 
Der Dauphin begab sich nach Nancy, seine Armagnaken aber 
ließh er im Elsaß, wo sie von den Kriegssteuern herrlich zu leben 
verstanden. Der kleine Krieg, den Bauern und Bürger gegen die 
Franzosen führten, verdoppelte nur die Leiden des Landes, da man 
mit Brand und Verwüstung den kleinen Abbruch strafte, welchen 
die ungeregelten Haufen verursachen konnten. Von den Reichsfürsten 
hatte der von Trier sich allezeit für Frieden und Vermittlung mit 
dem Könige von Frankreich ausgesprochen und dadurch die Rüstungen 
des Pfalzgrafen gelähmt. Viele Monate lang hielten sich die 
Schaaren des Königs im Elsaß und nur der harte Winter und 
Mangel an Lebensmitteln zwangen ihn die Vermittlung Triers an- 
zunehmen und den Abzug der Söldner zu veranlassen. 
Am 20. März 1445 räumten die Franzosen das Elsaß unter 
den Verwünschungen einer erbitterten Bevölkerung, deren Haß sich 
nun um so kräftiger gegen den Adel kehrte, der die Feinde begün- 
stigt hatte, gegen Hans von Finstringen und dessen Freunde. 
Da gab es mancherlei Herren, wie die Grafen von Lupfen im 
Schwarzwald, die es mit den Franzosen gehalten; auch Herzog Sig- 
mund von Tirol und seine Räthe wurden beschuldigt, die Fremden 
gerufen zu haben, und ein wilder Rachekrieg erhob sich von Straß-
	        
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