Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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Doch fehlte nur wenig, daß bei dieser Gelegenheit das gute Ver- 
hältnis zu den Bürgern dauernd getrübt worden wäre, denn zwischen 
dem Hofgesinde und der Gärtnerzunft kam es zu schwerer Schläge- 
rei und des Kaisers Beamte wurden von Bürgern als „mitgeloffene 
Finanzer“ ehrenrührig beschimpft. Anfangs wollte der Kaiser die 
schwere Beleidigung nicht ohne ernste Genugthuung dulden und ver- 
klagte die Stadt bei dem schwäbischen Bundesgericht wegen Ehren- 
beleidigung seiner Getreuen, bald ließ er sich aber wieder besänftigen 
und so erhielten sich bis zu Maximilians Tod diese schönen Be. 
ziehungen und gingen sogar noch auf den neuen Kaiser Karl V., 
den Herrn der Niederlande und mächtigen König von Spanien, 
theilweise über. 
Aber wenn es ein Element in den Städten gab, welches den 
Frieden des Reichs nicht selten bedrohte, so machten sich in der 
Masse der Bevölkerung schon in Maximilians Zeit bereits Gährun- 
gen der wunderbarsten Art geltend. Man kennt die Klagen des 
Bauersmannes, der immer gleich gedrückt war, mochte er den 
Burgen besitzenden Edeln, oder den frommen und wohlbehätigen 
Abt, oder den staatsklugen Bischof, oder auch den wohlweisen Stadt- 
rath als Grundherrschaft anerkennen. Die Bauerschaften des gan- 
zen westlichen Europa haben in endlosen Kämpfen durch das ganze 
Mittelalter hindurch die heftigsten und fast immer die grausamsten 
Erschütterungen hervorgebracht. Schon die Bauern des 10. Jahr- 
hunderts haben in der Normandie gegen die Verkümmerung des 
freien Nießbrauchs von Forst und Wasser ihre Fäuste erhoben. 
Mit dem gerechten Zorn über Frohndienst und Leibeigenschaft ver- 
banden sich schon damals die Trugbilder eines ländlichen Commu- 
nismus in Bezug auf Bodenbesitz und Grundeigenthum und die 
schwärmerischen Ideen eines Gottesreiches: se bei den Bauern in 
Jütland und Schonen im 11., bei den armen Hirten der Picardie, 
den Pastecureaur, im 13. Jahrhundert. Die Jacquerie in Frank- 
reich und die englischen Bauern im 14. Jahrhundert führen Krieg 
gegen fremdes Gut und Eigenthum. Nur in einigen glücklichen
	        
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