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einer aufzutischen weiß, desto bereitwilliger lohnt ihm wieherndes
Gelächter.
Ach, wie läßt man sich da über die armen Frauen aus! Wir
sehen wol, wie gänzlich sie aufgehört haben, ein verfeinerndes Cultur-
element zu bilden. Da weiß man nicht genug vorzubringen, um
mit schmunzelndem Behagen dieses schwatzhafte, unzuverlässige, putz-
süchtige, kekette, mannstolle Wesen heralbzuseßzen. Und die spärlichen
Worte der Anerkennung, die sie vielleicht findet, gelten höchstens der
allergetreuesten Sklavin des Mannes.
Nach den Frauen kommt die Politik an die Reihe. Wie es
mit dem römischen Reiche stehe, wie die Türken um sich greifen, wie
der Papst Haus halte, was von den Franzosen und seiner List zu
fürchten wäre, und wie die deutschen Fürsten ihre Länder regieren.
Da regnet es immer neue Geschichten. Einer erzählt von dem Theo-
logen zu Heidelberg, der in Gegenwart von fünf Fürstinnen und
vier Fürsten auf der Kanzel erklärte: „Von den Fürstinnen halte ich,
was ich von anderen frommen geistlichen Frauen halte, daß sie einft
selig werden. Aber von den Fürsten glaube ich auch und halte, daß
keiner selig werde, er sterbe denn in der Wiege.“
Hiernach bringt ein anderer die Geistlichen aufs Tapet und
erzählt die Geschichte von der Prälatenversammlung, die einen
schlichten Derfgeistlichen zur Predigt beruft. Das Pfäfflein hat
Angst und grämt sich in seiner Einfalt, was er den hohen Herren
vortragen solle. Da kommt der Teufel in Menschengestalt zu ihm
und spricht: „Warum machst Du Dir Sorge über das, was Du
morgen predigen sollst Rede nichts, als Folgendes: Die höllischen
Fürsten entbieten euch geistlichen Fürsten und Prälaten und Regierern
der Kirche ihren freundlichen Gruß, als ihren liebsten Freunden,
weil ihr zu allen Zeiten thut, was ihnen lieb ist.“ Der Priester
befolgt den Rath und es geschieht ein Wunder, so daß ihm die
Prälaten Glauben schenken mußten: „aber wenig besserten sie sich
deshalb“.
„Ja, ja — sagt ein würdiger Bürger, der Alles ruhig mit