Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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und blieb der einzige sichere, unbestrittene Hort des evangelischen 
Glaubens vorläufig doch Straßburg. · 
Erst im Jahre 1534 wurden die würtembergischen Theile des 
Oberelsaß mit dem Herzogthum Würtemberg selbst in die refor- 
matorische Bewegung hineingezogen. Im Jahre 1538 begann der 
Graf von Hanau im Unterelsaß evangelische Pfarrer anzustellen, 
mehrere Adelige folgten seinem Beispiele, und auch in den Reichs- 
städten griff das Evangelium wieder mehr um sich: in Weißenburg 
seit 1534, in dem oberelsässischen Münster seit 1543, während an- 
dererseits in Mülhausen und im Zweibrückischen die Kirche fort und 
fort blühte und in Landau Schwenkfeld Anhang gewann. 
Hür die gesammten Interessen des evangelischen Deutschlands 
zählt doch das Elsaß in der Regel nur so weit, als es durch Straß- 
burg vertreten wird. 
Sehen wir also, welche Stellung die oberrheinische Hauptstadt 
zu den übrigen evangelischen Mächten, welche Stellung sie zu Kaiser 
und Reich einnahm; werfen wir einen raschen Blick auf die aus- 
wärtige Kirchenpolitik von Männern wie Jacob Sturm und 
Martin Butzer. — 
Als von jenem berühmten Wormser Reichstag des Jahres 1521, 
der Luthers mannhaftes Bekenntnis vernahm, das strenge Edict gegen 
die neue Lehre ausging, da ergriff einen Augenblick lang Verwirrung 
und Betrübnis ihre Anhänger zu Straßburg: aber die vorwärts- 
stürmende Volksgesinnung ging über den kaiserlichen Willen bald 
zur Tagesordnung über. Und als das Nürnberger Edict von 1523 
im geraden Gegensatze zu dem von Worms verfügte, es solle nichts 
gelehrt werden, als das rechte reine lautere Evangelium: da bceilte sich 
der Stadtrath, seine Prediger in diesem Sinne und nock schärfer 
zu instruiren. 
Der sehr günstige Schluß ven Speier 1526, der bis zu einem 
Concilium jeden Reichsstand sich selbst und seinem Gewissen über- 
ließ, beförderte die schon begonnene Agitation um Abschaffung der 
Messe, welche in wenigen Jahren ihr Ziel erreichte.
	        
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