Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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nachtskönig die protestantische Stadt von Straßburg versichert des 
guten Willens eines Königs „qui vous est bon, seur et constant 
amy.“ So lange nun der französische Thron von der katholischen 
Partei beherrscht war, hatte es keine Gefahr, daß seine Schmeicheleien 
allzu verführerisch oder seine Drohungen allzu ängstigend in Straß- 
burg wirkten. Aber anders lag die Sache, wenn solche Sprache von 
einem wirklichen Freund der Protestanten kam, der den langersehnten 
Frieden der Parteien in Frankreich früher und besser zu bringen 
wußte, als es in Deutschland möglich war. Heinrichs IV. Regierung 
bildete in dieser Beziehung einen gewaltigen und gefährlichen Ab- 
schnitt der Stimmungen des deutschen Elsaß. Wir haben gesehen, 
wie Heinrich IV. in die bischöflichen Händel eingriff, wie er sich zum 
Kriege in der Jülich'schen Frage rüstete. In den Briefen, welche der 
Rath von Straßburg in diesen schwierigen Zeiten an den König 
richtete, nimmt man mit Schmerz die zunehmende Verehrung wahr, 
der sich die Deutschen rücksichtslos hinzugeben begannen. Wenn die 
berühmteste und mächtigste deutsche Stadt immer vertraulicher mit 
dem weitergreifenden französischen Nachbar verkehrte, wenn es zur 
Regel wurde schiedsrichterliche Aussprüche von dem französischen 
Könige zu erwarten, wenn man den Frieden des Landes mehr durch 
diesen, als durch die deutsche Reichsgewalt gesichert glaubte, was 
mußte im Falle eines Conflictes der großen Mächte das Schicksal der 
Grenzländer über dem Rheine werden? 
Manzsfeld und die kaiserliche Restauration. 
Als sich in Prag die Revolution gegen Ferdinand II. erhob und 
der Pfalzgraf Friedrich den verhängnisvollen Schritt that, die böh- 
mische Krone anzunehmen, konnte kaum jemand im Elsaß voraus- 
setzen, daß diese Thatsache die unmittelbarste Rückwirkung auf die 
Ruhe und den Frieden der deutschen Westmark ausüben werde. Die 
Städte und Herschaften des Elsaß hatten keinerlei Berührungspuncte 
mit der fernen böhmischen Angelegenheit. Nur Straßburg war Mit-
	        
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