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mußten gewaltige Contributionen zahlen. Dagegen besaß Zabern
eine zu günstige Lage, als daß das Unternehmen Manefelds in der
rauhen Winterszeit gelingen konnte. Gerade hier am Hauptsitz des
Katholicismus verließ ihn das Kriegsglück und als im nächsten Jahre
die Parteigänger des Kurfürsten bei Wimpfen von Tilly geschlagen
wurden, war Mansfelds Stellung im Elsaß überhaupt nicht haltbar.
Zwei Jahre später, als die Dänen zum Krieg sich entschlossen, hatte
ihn das Geschick auf größere Kriegsschauplätze gerufen, und sein
Stern erblich vor einem noch gewaltigeren Kriegshauptmann, dem
Wallenstein, der für den Kaiser das Schwert führte.
So war die Unternehmung Mansfelds im Elsaß gescheitert.
Wie kam es, daß Straßburg, auf welches Mansfeld in bestimm-
tester Weise rechnen zu können glaubte, dem Kurfürsten von der
Pfalz und den Freunden der Union nicht hilfreiche Hand bot? Der
staatskluge Rath hatte ganz im Geheimen seinen Frieden mit Kaiser
Ferdinand schon gemacht, als Mansfeld ins Elsaß zog-
Die Anforderungen der Union, welche große Summen von den
Bürgerschaften begehrte, standen allerdings nicht im entsprechenden
Verhältnisse zu dem, was die Fürsten leisteten. In Straßburg be-
schwerte man sich wiederholt über die geringe Unterstützung, welche
der Union von Brandenburg und andern Bundesverwandten zu Theil
wurde. Mit den Worten, daß die Fürsten es darauf algesehen
hätten, die Städte arm zu machen, verweigerte Straßburg am
10. Oktober 1621 alle weiteren Beiträge an die Union, und kündigte
den früheren Bund. Die Stadt versuchte ernstlich sich mit dem Kaiser
auszusöhnen, und in Aschaffenburg unterhandelten ihre Gesandten mit
Ferdinands Räthen ohne zu ahnen, welche Pläne im Schooße der katho-
lischen Propaganda bereits in den Religionsfragen gehegt wurden. Denn
indem sich viele süddeutsche Städte, gleich Straßburg, dem siegreichen
Kaiser in die Arme warfen, konnte es doch nur eine Frage der Zeit
sein, wann die katholische Reichsregierung zu dem Entschlusse schreiten
werde, den zahlreichen Kirchen und Stiftern, welche der katholischen
Lehre entzegen waren, ihren ursprünglichen Charakter wieder zu geben.