Full text: Friedrich Augusts II., des Geliebten, Königs von Sachsen, wichtigste Lebensmomente und sein plötzlicher Tod.

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kleine Leidenschaften von der vornehmen Welt zuweilen belächelt werden 
und zu deren Befriedigung sich immer dienstbare Seelen finden, wenn 
es gilt eines Königs Gunst zu erringen. Die ländliche Einsamkeit 
machte Ihn glücklich, in patriarchalischem Frieden verlebte Er die Früh- 
lings= und Herbstzeit auf seinem Weinberge, wo keine Wachen zu sehen 
waren, wo er prunklos wie ein Privatmann lebte. 
Wer erinnert sich nicht, der Ihn in diesem schönen Heiligthume 
ländlichen Stilllebens gesehen hat, wie Sein freundliches Gesicht die Hei- 
terkeit zurückstrahlte, die Er im Herzen empfand? Sein Blick spendete 
Wohlwollen, wie Er es gegen Alle ohne Unterschied übte. Und wenn 
es galt, wohlzuthun, erwies sich Seine Milde jederzeit königlich. Und 
nach Seinem Beispiele gab der sächsische Hof vor der Welt ein Zeugniß 
stillen, sittlichen und segensreichen Waltens und Wandelns. Kein Ge- 
schichtsschreiber wird Stoff finden, von Geheimnissen sprechen zu dürfen, 
die sich unter dem Glanze am sächsischen Hofe verschleierten. Das Le- 
ben Friedrich August's lag offen vor Jedermanns Auge und der ist 
ein wahrer und ruhmreicher König; von dem man solches Lob sagen 
kann. 
  
Friedrich August's
	        
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