Full text: Friedrich Augusts II., des Geliebten, Königs von Sachsen, wichtigste Lebensmomente und sein plötzlicher Tod.

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Zum Gedachtnisse des 9. August 
1844 und 1854. 
1844. 
Der Rosse Hufe dröhnen. Der Wagen rollt heran. 
Des Volkes Menge jubelt, so laut es jubeln kann. 
Wer naht? Wen grüßt mit Juuchzen der Bürger treue Schaar? 
Wem bringt das Herz die Blumen zum Liebesopfer dar? 
Der König kommt. Dem Meere, dem tückischen, vertraut, 
Hat Er das Volk der Britten, der Themse Stadt geschaut. 
Doch stolz ob ihrer Bürde, ob ihres Rückens Last 
Trug heim des Meeres Woge den königlichen Gast. 
Und freudig kehrt Er wieder in's traute Heimathhaus, 
Ruht an des Volkes Herzen — das ist Ihm Heimath — aus. 
Heil Dir, mein Volk, mein Sachsen! Dein König ist nun da. 
Heil Dir, mein Fürst, mein König, der solche Heimkehr sahl 
1854. 
Der RNosse Hufe dröhnen. Der Wagen rollt dahin. 
Ernst schauen d’'rein die Alpen. Wild rauscht durch sie der Inn. 
Was schaut so ernst ihr, Alpen, was rauschst du, Inn, so wild, 
Als wäret ihr des Todes, du der Zerstörung Bild? 
Wie rollt so kühn der Wagen die Felsenwand vorbeil 
Wie gellt das Horn so bange! Horch! Welch ein Angstgeschrei! 
Der König liegt am Boden fern von dem Heimathland: 
Das Haupt, das blutumfloss'ne, ruht in der Seinen Hand. 
Noch wenig matte Schläge — still steht Sein mildes Herz. 
Entseelt kehrt in dem Sarge Sein Leib bald heimathwärts. 
Verhüllt stehst du in Trauer, mein Volkk, da jetzt, den einst 
Mit Blumen du begrüßtest, nun liebend — ach! — beweinst. 
Ernst Pfeilschmidt-
	        
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