Kämpfe in Mazedonien und an der Ostfront 231
einer rückwärtigen Stellung nördlich von Monastir quer durch die Ebene
und über das wildzerklüftete Gebirge zu beiden Seiten der Cerna ein.
Schon Mitte Oktober gelang es der Entente, diesen Fluß bei Brod zu
überschreiten und entscheidende Höhenstellungen zu gewinnen. Dies gab dem
Oberkommando der 11. Armee Veranlassung, die Front näher an Monastir
heran zurückzunehmen. Als dann die Entente um Mitte November ihre
Angriffe fortsetzte, gaben die bulgarischen Truppen abermals nach und
mußten unter Kämpfen in die Stellung nördlich Monastir zurückgehen.
Die Stadt wurde am 18. von den Serben besetzt. Der Halt der
bulgarischen Armee war wesentlich erschüttert. Wir mußten uns ent-
schließen, 3 bis 4 Jäger-Bataillone, die nach Orsowa sollten, weiter-
zuführen und in den mazedonischen Bergen einzusetzen. Von der
Abgabe weiterer bulgarischer Truppen für den Feldzug gegen Rumänien
konnte keine Rede mehr sein. Ende November und Anfang Dezember setzten
im engsten Zusammenhange mit unserem Vordringen in der Walachei
schwere Ententeangriffe gegen die neuen Stellungen ein, die jetzt im er-
bitterten Ringen gehalten wurden. Auch Kämpfe in der zweiten Dezember=
hälfte wurden unter Aufbietung selbst der letzten Kraft siegreich überstanden.
Die rückwärtigen Verbindungen besserten sich, die Truppen konnten
versorgt werden; die mazedonische Front begann wieder an Halt zu ge-
winnen; leider nicht ohne den Einsatz wenn auch nur weniger deutscher
Bataillone, deren Fehlen in Rumänien natürlich schmerzlich empfunden
wurde.
Inzwischen hatte sich die Entente durch die Besetzung des Piräus und
Athens im Oktober zum Herrn in Griechenland und auch der griechischen
Eisenbahnen gemacht. Sie förderte die Aufstellung venizelistischer Truppen
in größerem Umfange. Da, wo die Entente hinkam, gewann sie für die
Kriegführung Kraft. Dieser Wunsch war auch für ihr Verhalten Griechen-
land gegenüber das Entscheidende.
Die königlich gesinnten Truppen wurden im November aus Thessa-
lien zurückgezogen. Zwischen Florina und Valona entstand allmählich
eine zusammenhängende Linie.
An der Front des Oberbefehlshabers Ost erfolgte Mitte Oktober noch
ein gewaltiger vergeblicher Angriff der Russen westlich Lutzk auf der Front
Pustomity—Saturtzy, dann flauten hier die Angriffe ab. An der Nara-
jowka zogen sie sich noch bis in den November hin. Der Russe war endlich
erschöpft. Wir hatten noch die Kraft, einige kurzerhand vorbereitete ört-
liche Angriffe zu machen, deren bedeutendster am 9. November bei der
Heeresgruppe Woyrsch ganz nach westlichem Muster stattfand und gelang.
Nun waren auch wir mit unserer Kraft zu Ende.
In den Karpathen setzte der Russe in Verbindung mit den Kämpfen