284 Die Grundlage der weiteren Kriegführung und das Kriegsinstrument
Produkte der Walachei eine der unerquicklichsten Aufgaben des General-
quartiermeisters, Generals Hahndorff, dessen klare, abwägende Art und
weiter Blick über die Gebiete des Kriegswirtschaftslebens ihn auch hierfür
besonders geeignet erscheinen ließen. Bulgarien schied bei der Verteilung
der rumänischen Vorräte aus, es bekam die Dobrudscha-Ernte. Die
Türkei erhielt nur eine geringe Menge, nachdem ihr im Vorschuß
größere in der Dobrudscha lagernde Vorräte zugesprochen waren. Es
handelte sich also im wesentlichen um eine Verständigung zwischen
Deutschland und Österreich-Ungarn, richtiger Österreich allein. Die öster-
reichischen Unterhändler kamen mit ungeheuren Ansprüchen; wir lernten
von ihnen und machten nicht geringere. Die goldene Mittelstraße war nach
erbitterten Wortgefechten auch hier der Weg, der zur Einigung führte und
schließlich beide Parteien befriedigte. Es ist selbstverständlich, daß bei
den Unterhandlungen Vertreter unseres Kriegsernährungsamtes zugezogen
waren und daß schon vorher mit ihnen grundlegende Besprechungen
stattgefunden hatten. Nur in besonders kritischen Fällen war von der
Obersten Heeresleitung eine Entscheidung zu geben.
Zur Abfuhr von Getreide und Ol usw. konnten im allgemeinen die
Verbindungen wieder aufgenommen werden, die schon vor der Kriegs-
erklärung Rumäniens die Abfuhr aus der Walachei besorgt hatten. Hierzu
wurden die rumänischen Eisenbahnen wieder hergestellt, was eine ge-
wisse Zeit in Anspruch nahm. Die Donauschiffahrt wurde sofort in Be-
trieb genommen. Österreich-Ungarn betrachtete die Donau als seine alleinige
Domäne. Oberst v. Oldershausen setzte unsere Interessen durch. Die
deutsche Donauschiffahrt-Gesellschaft, der bayerische Lloyd, fand er-
weiterte Tätigkeit.
Unsere Transporteinrichtungen haben stets das Angebot bewältigt;
der zu erwartenden Steigerung der Hlausfuhr wurde durch vermehrten
Bau von Tankwagen und Tankkähnen entgegengekommen. Von Plösti
nach Giurgiu wurde eine Röhrenleitung gelegt. Sie war im Frieden wohl
noch nicht vollständig vorhanden.
Wie seinerzeit im Gebiet des Oberbefehlshabers Ost, so waren auch
hier die deutsche Militärverwaltung und alle Stellen, die sich mit der
Verwaltung der Walachei zu beschäftigen hatten, von der ausschlaggebenden
Bedeutung ihrer Aufgabe für die Kriegführung, aber auch, wie wir alle
hofften, von dem Nutzen unserer Arbeit für die Friedenszeit durchdrungen.
VI.
Das deutsche Volk in der Heimat und am Feinde hat in diesen vier
langen Kriegsjahren unendlich viel ertragen und erduldet. Der Krieg hat