510 Der Angriff im Westen 1918
eine örtliche Unternehmung südwestlich Soissons kein vollgültiger Ersatz
sein konnte. Dem Feinde wurde das Verschieben seiner Reserven erleichtert.
Trotz dieser Bedenken nahm ich den späteren Zeitpunkt in den Kauf, da ich
auf die gründliche Vorbereitung des Angriffs in Rücksicht auf sein Ge-
lingen und die Verluste den entscheidenden Wert legen mußte.
Der Angriff der 18. Armee begann am 9., er führte auf dem rechten
Flügel gegen Méry, auf dem linken gegen sehr starke Höhenstellungen
hart westlich der Oise. Der Verteidiger war diesmal vorbereitet, trotzdem
drang aber unsere Infanterie durch das gesamte feindliche Stellungssystem
durch und noch darüber hinaus, teilweise bis an die Aronde, vor.
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Skizze 36. Schlacht bei Noyon Mai 1918.
Schon am 11. setzten, vor allem auf unserem rechten Flügel gegen
Mery, sehr heftige feindliche Gegenstöße ein, die auch etwas Gelände ge-
wannen. Sie hielten am 12. und 13. ergebnislos an. Die starke Truppen-
ansammlung des Gegners, die damit verbunden war, veranlaßte die Oberste
Heeresleitung, zur Vermeidung von Verlusten schon am 11. der 18. Armee
die Einstellung des Angriffs zu befehlen. Es war klar zu übersehen, daß
der inzwischen bei der 7. Armee südwestlich Soissons begonnene Angriff
nicht durchdringen würde.
Der Kampf der 18. Armee hatte unsere strategische Lage, wie sie
sich durch den Angriff der. 7. Armee herausgebildet hatte, nicht geändert,
besondere taktische Erfahrungen auch nicht gezeitigt.
Mitte Juni trat auf der ganzen neuen Front der Heeresgruppe Deut-
scher Kronprinz Ruhe ein. Nur zwischen Aisne und dem Walde von Vil-