Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

198 VII. Landwirtschaft 
Nr.] Brief-Nr. Empfänger Inhalt 
  
  
— I1IN. 87590 Min. d. Landw] Gewinnung von Laubheu zur Herstellung von Futter- 
31. 5. 18 kuchen von größter Bedeutung. Steigerung der 
Sammeltätigkelt durch Aufklärung der Landwirte 
und Waldbesitzer von größtem Wert. 
—|I Nr. 87590 Kultusminister Laubgewinnung dringend erforderlich. Förderung der 
31. 5. 18 Sammeltätigkeit mit allen Mitteln erbeten, durch 
Aufklärung in Volk und Schule und verstärkte Her- 
anziehung der Schulen. 
1. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 24. 10. 1916. 
II Nr. 37 838 op. 
Zum Schreiben vom 19. 10. I A. le. 11 652. 
An den Minisler für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. 
Euer Exzellenz danke ich sehr ergebenst für das Schreiben vom 19. 10. 
Aus meinen Ausführungen im Schreiben vom 20. 9. 35 420 op. 
werden Euer Exzellenz ersehen haben, daß ich der Frage der Stickstoffver- 
sorgung der Landwirtschaft bereits meine volle Aufmerksamkeit zugewendet 
habe. Die Angelegenheit ist inzwischen, soweit mir bekannt geworden, 
durch große Abschlüsse mit den betr. Firmen wesentlich gefördert worden. 
Über die Wege, auf denen auch die anderen Düngemittel für die Landwirt- 
schaft zu beschaffen sind, schweben noch Erwägungen. Ich hoffe, daß sich 
namentlich die Förderung von Phosphaten im Lahntal-Gebiet nutzbringend 
gestalten läßt. Ich werde mir erlauben, in nächster Zeit hierauf zurück- 
zukommen. 
Auch wegen Versorgung der kriegswirtschaftlichen Betriebe (d. h. in 
erster Linie der Kriegsindustrie und der Landwirtschaft) mit Arbeitern bin 
ich bereits seit längerer Zeit und wiederholt an den Herrn Reichskanzler 
und das K. M. herangetreten. Gleich Euer Exzellenz bin ich der festen 
Überzeugung, daß wir diese Frage nur lösen können, wenn die gesamte 
arbeitsfähige Bevölkerung, soweit sie sich nicht im Heere befindet, in den 
Dienst und nur in den Dienst der Kriegswirtschaft, d. h. Rüstungs- 
industrie und Landwirtschaft, gestellt wird, und wenn wir alle Arbeiten, 
die dieser Wirtschaft nicht dienen, einstellen. Ich beehre mich, anliegend 
unter Rückerbittung Abschrift eines hierauf hinzielenden Schreibens an den 
Herrn Reichskanzler zur vertraulichen Kenntnisnahme zu übersenden. Die 
in diesem Schreiben vorgeschlagenen Maßnahmen werden nicht sofort in 
Wirksamkeit treten können. Für die Zwischenzeit hoffe ich erwirken zu 
können, daß auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes und des Gesetzes über 
den Belagerungszustand die nötige Anzahl von Arbeitern gewonnen wird. 
Was die Heranziehung der Arbeiter aus den besetzten Gebieten an- 
langt, so scheint diese Frage endlich nach wiederholtem Eingreifen auf dem
	        
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