244 XI. Bevölkerungspolitik und Fürsorge für Kriegsteilnehmer
Verminderung des Invalidenfonds, Bau eines Muster-Militär-Kurhauses
in Frohnau-Berlin mit Anlehnung an das militärärztliche, wissenschaftlich-
praktische „Fürst-Donnersmarck-Institut".
m) Hygienischer Heimatschutz durch Heilbehandlung ansteckender
Heeresangehöriger (besonders der Geschlechtskranken) vor der Dienstent-
lassung (Gesetzentwurf betr. zwangsweise Zurückhaltung noch infektiöser,
venerischer Kriegsteilnehmer nach der Demobilmachung liegt vor).
Die unter A(a—h) aufgeführten militär= und finanzpolitischen Fragen
fordern von Fall zu Fall eine Verständigung und Verhandlung zwischen
den Organen der Obersten Heeres= und der Reichsleitung. Soweit sie Vor-
arbeiten bedingen, werden die militärischen Dienststellen schon jetzt damit
befaßt. Eine entsprechende Anweisung an die heimischen Zivildienststellen
ist, falls noch nicht ergangen, dringend geboten.
Die unter B (a—m) verzeichneten bevölkerungspolitischen und militär-
organisatorischen Aufgaben der nächsten und weiteren Zukunft haben durch
die Verhandlungen, Vorschläge und Gesetzentwürfe der obengenannten
Preußischen Ministerialkommission und des 16. Reichstagsausschusses schon
wertvolle Förderung erfahren. Zur schleunigen Erfassung der dringendsten
Notwendigkeiten und finanziellen Möglichkeiten, sowie zur einheitlichen
Zusammenfassung der behördlichen Maßnahmen ist die Bildung einer be-
ratenden und vorschlagenden Kommission erforderlich, an der zu be-
teiligen sind:
von der Obersten Heeresleitung#g:
Generalstab, Kriegsministerium, Reichsmarineamt, Generalstabsarzt
der Armee:
von der Reichsleitung:
Reichskanzler, Reichsamt des Innern (Reichsgesundheitsamt), Reichs-
schatzamt, Reichsjustizamt.
Ferner empfiehlt sich die Hinzuziehung von Vertretern des Reichstages
und nach Bedarf der an den Vorarbeiten beteiligt gewesenen Ministerien
und sonstiger Sachverständiger, Mitwirkung der Presse, Volksaufklärung
und Werbearbeit der in der Denkschrift genannten gemeinnützigen Ver-
bände und Vereine.
2.
Sehr geehrter Herr Damaschke!
In den von Ihnen überreichten Schriften?"*) scheinen mir folgende
Punkte besonders bedeutsam:
14. 12. 1917.
*) Richtiger militärischer Seite.
*“) Herr Damaschke hatte uns im Gr. H. Qu. aufgesucht, einen Vortrag gehalten
und seine Schriften zurückgelassen.