Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

266 XI. Bevölkerungspolitik und Fürsorge für Kriegsteilnehmer 
  
  
Gründen gegen die Seßhaftmachung des Arbeiters und Kriegers im eigenen 
Heim auf eigener Scholle ausgesprochen. 
Ich hoffe, daß es Euer Exzellenz gelingen wird, in der nächsten 
Reichstagssession die Kriegerheimstättengesetzgebung zum gesetzlichen 
Abschluß zu bringen. 
Wenn diese Frage unserer Volks= und Wehrkraft in aussichtsvoller 
Weise gelöst wird, so läßt sich dadurch eine nachhaltige beruhigende und 
befestigende Wirkung auf die Stimmung der Kriegsteilnehmer im Felde 
und ihrer Angehörigen in der Heimat erzielen. 
Später werde ich sodann bei der Bekanntmachung der Regierungs- 
maßnahmen und Reichstagsentschließungen im Heere dafür sorgen, daß 
dabei vor übertriebenen Erwartungen hinsichtlich des Termins der Fertig- 
stellung der Heimstätten gewarnt wird. J. A: gez. Ludendorff. 
13. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 5. 9. 1918. 
II Nr. 97 645 op. 
An die Verwaltung der Ludendorff-Spende z. H. des Herrn Direktors Henrich. 
Euer Hochwohlgeboren teile ich unter Bezugnahme auf mein Schreiben 
vom 14. 8. 1918 II Nr. 95 067 op. noch folgendes ergebenst mit: 
Die Fürsorge für die ärztliche Nachbehandlung der Kriegsbeschädigten 
wird nach diesem Kriege große Mittel und zahlreiche Kräfte beanspruchen. 
Der Staat wird diese Aufgabe nach Maßgabe seiner starken Ver- 
schuldung nur zum Teil lösen können, selbst denen gegenüber, die gesetz- 
mäßigen Anspruch auf staatliche, kostenlose Nachkuren geltend machen 
können. — Neben diesen Männern verbleibt noch eine gewaltige Zahl von 
Feldzugsteilnehmern, die kurbedürftig und unbemittelt sind, aber keinen 
gesetzlich begründeten und dienstlich anerkannten Rechtstitel auf freie Bade- 
usw. Kur haben. 
Für jene wie für diese reichen die bisher vorhandenen und noch zu er- 
wartenden Kurvorkehrungen entfernt nicht aus, es gilt, neue, große, 
leistungsfähige zu schaffen. 
Es ist geplant, eine neuzeitliche, umfangreiche, mit allen bewährten 
Kurmitteln ausgestattete Heilanstalt im Waldgelände von Groß-Berlin zu 
erbauen. Ein schönes, gesundes und geräumiges Gelände bei Frohnau 
ist hierfür vom verstorbenen Fürsten Donnersmarck Seiner Majestät dem 
Kaiser geschenkt. Die Pläne für die Kuranstalt sind fertig. 100 Offiziere, 
200 Unteroffiziere und Mannschaften sollen dort Unterkunft, Behandlung 
und Verpflegung für mehrwöchige und mehrmonatige Kuren finden: 
außerdem bietet die Anstalt Platz für weitere 200 ambulante Besucher,
	        
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