Über die Wirkung des U.. Bootkrieges 355
Verfügung über die Tonnage zu erlangen. JIch wiäre
für eine gefällige schleunige Antwort verbunden, um zur Zeit die not-
wendigen Schritte bei den hiesigen zuständigen Behörden unternehmen zu
können.“
Sonnino telegraphiert am 5. Juni an den italienischen Botschafter
in Petersburg:
„Die militärische Lage der Entente in Maze-
donien neigt nach den letzten Entscheidungen, durch
welche dem Mangel an für den Nachschub für die Orientarmee nötigem
Frachtraum Rechnung getragen werden mußte, einer Ver-
schlechterung zu. Die Engländer haben bereits einige Verbände
abgezogen oder sind im Begriffe, das zu tun, auch wurde die Eventualität
in Aussicht genommen, sich auf ein befestigtes Lager in Saloniki zu be-
schränken. Unter diesen Umständen mußte sich unser Kommando mit der
Frage beschäftigen, welche Lage sich daraus für unser albanisches Expedi-
tionskorps ergeben würde, das in dem Falle eines sehr wahrscheinlichen
feindlichen Vormarsches gezwungen gewesen wäre, auf seine eigenen
Kräfte allein zu zählen. .. . ...
6. In der durch den U-Bootkrieg geschaffenen Lage vergewaltigs die
Ententke Griechenland:
Sonnino telegraphiert bereits am 18. 5. an den italienischen Botschafter
in Petersburg:
7. „Um die Sicherheit der Besetzung von Saloniki
zu garantieren, müssen sich die Alliierten auch des
guten Willens und der Freundschaft der griechischen
Nation versichern.“
B. Im Sommer 1918.
1. Sonnino telegraphiert unter dem 29. 3. 1918 an den italienischen
Botschafter in Washington:
„Ich bitte Euer Exzellenz, der amerikanischen Regierung Vorstellungen
über die Notwendigkeit zu machen, daß ein entsprechender Teil der hollän-
dischen Tonnage Italien für seine unerläßlichen Bedürfnisse, die stets un-
befriedigt blieben, zugewiesen werde. Ich brauche Euer Exzellenz, der
Sie den Ernst unserer Lage kennen, ein wirksames persönliches
Interesse hierfür nicht besonders anzuempfehlen. Ich würde um telegra-
phische Mitteilung über die diesbezügliche Ansicht der amerikanischen Re-
gierung sowie auch darüber bitten, wie groß die Tonnage ist, die für uns
reserviert würde. Ich telegraphiere nach London und Washington.“
2. Der italienische Botschafter in Washington telegraphiert unter dem
31. 3. 1918 an Sonnino:
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