Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

498 XXI. BVerschiedenes aus der ersten Jahreshälfte 1918 
  
Nachtrag: Nach August Demblin „Czernin und die Sixtus-Affäre“ 
hat Graf Czernin am 2. April 1918 gesagt: „Gott ist mein Zeuge, daß wir 
alles versucht haben, was möglich war, um die neue Offensive zu vermeiden. 
Die Entente hat es nicht gewollt. Herr Clemenceau hat einige Zeit vor 
Beginn der Westoffensive bei mir angefragt, ob ich zu Verhandlungen 
bereit sei und auf welcher Basis. Ich habe sofort im Einvernehmen mit 
Berlin geantwortet, daß ich hierzu bereit sei und gegenüber Frankreich 
kein Friedenshindernis erblicken könnte, als den Wunsch Frankreichs nach 
Elsaß-Lothringen. Es wurde aus Paris erwidert, auf dieser Basis sei nicht 
zu verhandeln. Daraufhin gab es keine Möglichkeit mehr."“ 
Ich habe von dieser Anfrage Clemenceaus nichts erfahren, ebenso- 
wenig von unverbindlichen Besprechungen über den Frieden im Haag im 
Juni und Anfang Juli 1918 (Karl Graf Hertling, Ein Jahr in der Reichs- 
kanzlei, 1919). 
  
  
*) Zu S. 499. Der französische Kommandant R. gab Bekannten von mir an, daß 
in Frankreich meine Stellungnahme unmittelbar darauf bekannt geworden wäre, und 
zwar durch Kaiser Karl, der Mitte August in Spaa war, und den Prinzen von 
Parma — ogl. Abschnitt XVII. 
Daraufhin habe Foch den Befehl zum Angriff in der zweiten Augusthälfte ge- 
geben. Den französischen Soldaten, deren Kampfkraft erheblich nachgelassen hatte, sei 
gesagt worden: „Der letzte Schlag gegen Deutschland müsse jetzt geführt werden. 
Ludendorff selbst habe gesagt, daß Deutschland Frieden machen müsse und den Krieg 
verloren habe."“ 
Die Rolle des Kaisers Karl und des Prinzen Sixtus von Parmo stellt sich als 
immer verhängnisvoller heraus.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.