Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

Besprechungen ũber eine neutrale Friedensvermittlung u.d. Buriansche Friedensschritt 505 
  
die Erörterungen beim Kronrat genau in denselben Gedankengängen 
bewegt haben wie bei der Besprechung vom 13. 8. 
Ich hebe noch hervor: Wir waren uns voll bewußt, daß jetzt der Krieg 
mit diplomatischen Mitteln zu Ende zu bringen wäre. 
gez. v. Hindenburg. 
J. 
üußerungen des Majors Frhrn. v. dem Bussche und des Generals 
v. Eisenhart-Rothe über meine Auffassung über das Ergebnis der Sihungen 
vom 13. und 14. August 1918. 
1. Major Frhr. v. dem Bussche schreibt: 
Gr. H. Qu. Wilhelmshöhe, 28. 12. 1918. 
Anfang September (2.9. 1918. Der Verfasser.) hatte ich in Avesnes 
mit General Ludendorff unter vier Augen eine längere Unterredung über 
die Lage. 
Als ich am Ende meines Vortrages den Schluß zog, daß es an der 
Zeit sei, Schritte für die Eröffnung von Friedensverhandlungen zu tun, 
sagte mir General Ludendorff wörtlich: „Das ist ganz meine Meinung. 
Ich habe dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts bei seiner kürzlichen 
Anwesenheit im Gr. H. Qu. keinen Zweifel über die Kriegslage gelassen 
und ihn gebeten, alsbald die Friedensverhandlungen einzuleiten." 
2. General v. Eisenhart-Rothe, im Kriege Generalintendant des Feld- 
heeres und als solcher seinerzeit zum Großen Hauptquartier gehörend, 
schreibt unter dem 12. 8. 1919: 
Euer Exzellenz wollen mir gütigst gestatten, im nachfolgenden auch 
ein Scherflein zur Steuer der Wahrheit beizutragen in einer der vielen 
Fragen, die das Weißbuch über die Einleitung der Friedensverhandlun- 
gen anschneidet. 
Nach dem Weißbuch muß jeder Nichteingeweihte den Eindruck ge- 
winnen, als habe der damalige Staatssekretär des Außeren in der unter 
Vorsitz des Kaisers abgehaltenen Sitzung den Auftrag erhalten, Friedens- 
verhandlungen erst dann einzuleiten, wenn ein neuer deutscher Waffen- 
erfolg im Westen zu verzeichnen wäre. 
Ganz abgesehen davon, daß damit jedem nur einigermaßen Denkfähi- 
gen das gesamte Verhalten der H. H. L. und auch des Reichskanzlers in 
jenen Tagen als unbegreiflich, unklar, widerspruchsvoll und unlogisch er- 
scheinen mußte, daß ferner das Einverständnis des über die Lage ja genü- 
gend unterrichteten Staatssekretärs v. Hintze mit dem Verhalten der 
O. H. L. und des Reichskanzlers mehr als unverzeihlich genannt zu werden 
verdiente, also abgesehen hiervon, sehe ich persönlich einen absoluten Gegen-
	        
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