Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

582 XXII. Frledensverhandlungen 
  
  
tärischen Machtapparates der Bouraeoisie in revolutionärem Sinne zu beeinflussen. 
Soweit es in den Kräften das Spartakusbundes stand, ist er dieser Aufgabe während 
des Krieges allen Schwierigkeiten zum Trotz gerecht geworden. Mit dem Zerfall und 
der Auflösung des alten regulären Heeres und mit dem gleichzeitig einsetzenden Kompfe 
des Proletariats um die politische Macht wurde der Aufgabenkreis erweitert. Reben 
die propagandistische Zersetzungsarbeit des bürgerlichen Militarismus trat die Auf- 
gabe der Propaganda des Gedankens der roten Armee. Die allgemeine politische 
Lage zu Anfang der Revolution führte darüber hinaus zur Zusammenfassung der 
innerrevolntionären Kräfte im militärischen Sinn. Das führte zur Gründung des 
roten Soldatenbundes.“ 
Aus Fikentscher: „Die Wahrheit über den Zusammenbruch der Marine“, 
Monatshefte für Volitik und Wehrmacht. Oktober 1919. „Am 30. 8. 19 äußerte der 
frühere Marineangehörige Haase in einer Versammlung des radikalen Seemanns- 
bundes zu Geestemünde: Wir haben schon von Beginn des Krieges, von Anfang des 
Jahres 1915, systematisch für die Revolution der Flotte gearbeitet. Wir haben von 
unserer Löhnung alle zehn Tage 50 Pfennige gesammelt, uns mit Reichstagsabgeord- 
neten in Verbindung gesetzt und revolutionäre flugblätter verfaßt, drucken lassen und 
verteilt, um für die Novemberereignisse die Bedingungen zu schaffen.“ — General 
v. Kuhl schreibt: „Deutlich erkannten wir, daß der Ursprung dieser Zersetzungen von 
der Heimat ausging.“ 
Der unabhängige Sozialdemokrat Vater in einer Rede im Winter 
1918/19 in Magdeburg: 
„Uns ist die Revolution nicht überraschend gekommen; seit dem 
25. Januar 1918 haben wir den Umsturz systematisch vorbereitet ...! Wir 
haben unsere Leute, die an die Front gingen, zur Fahnenflucht veranlaßt. 
Die Fahnenflüchtigen haben wir organisiert, mit falschen Papieren aus- 
gestattet, mit Geld und unterschriftslosen Flugblättern versehen. Wir 
haben diese Leute nach allen Himmelsrichtungen, hauptsächlich wieder an 
die Front, geschickt, damit sie die Frontsoldaten bearbeiten und die Front 
zermürben sollten. Diese haben die Soldaten bestimmt, überzulaufen, und 
so hat sich der Zerfall allmählich, aber sicher vollzogen."“ 
Erklärung des Unterstaatssekretärs im Reichsjustizamt Dr. Oscar 
Cohn am 27. Dezember 1918: 
„Bedarf es umständlicher Erklärung und Begründung, daß ich die Geldmittel, 
die mir die russischen Parteifreunde durch den Genossen Josse für die Zwecke der 
deutschen Revolution zur Verfügung stellten, gern entgegengenommen habe?'“ .. 
Und weiter erklärte er: 
„Genosse Joffe hat mir das Geld in der Nacht vom 5. zum 6. Rovember 1918 
gegeben; mit den Summen, die er nach seinen früheren Mitteilungen zum Ankauf von 
Waffen gegeben, hatte das nichts zu tun. Ich habe das Geld seinem Zwecke zugeführt, 
nämlich der Verbreitung des Gedankens der Revolution, und bedaure nur, daß es 
mir die Umstände unmöglich gemacht haben, die ganze Summe schon aufzubrauchen. 
Hoffentlich kommt bald die Zeit, wo ich den russischen Parteifreunden Rechnung 
legen kann.“ 
Nach der „Deutschen Tageszeitung“ bringt in der Zeitschrift „London 
Magazine“ Kapitän Tuchy, der während des Krieges im britischen Nach- 
richtendienst beschäftigt war, eine Darlegung über die Meuterei der 
deutschen Flotte, der wir folgendes entnehmen:
	        
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