Allgemeines ũber Stellungsbau 601
Fällen als Vorbereitung das Vermessen der Feuerstellungen und
die unauffällige Anlage von Munitions= und Mannschafts.
unterständen. Ausgebaute Geschützstände werden leicht vorzeitig erkannt.
Die Erdbeobachtungsstellen, die in ausreichender Zahl vorzubereiten
sind, sind besonders sorgfältig zu verbergen und, soweit möglich, bombensicher auszu-
bauen. Massierung ist zu vermeiden. Beobachtungsstellen in der Linie der Infanterie
oder dicht dabei werden meist vorzeitig zerstört. Die wichtigsten Beobachtungsstellen
müssen daher so weit zurückliegen, daß sie dem gegen die vordere Stellung gerichteten
Arttilleriefeuer entzogen sind.
Für den Einsatz von Verstärkungen an Artillerie sind Vorkehrungen zu
treffen, in erster Linie für Befehls= und Beobachtungsstellen. Die Wechselstellungen
können hierfür verwertet werden.
Befehlsstellen siehe Ziff. 21, Berbindungen Ziff. 23.
Jede Batterie sowie die Befehls= und Beobachtungsstellen sind unauffällig zur
Nahverteidigung einzurichten.
20. Für die Minen werfer sind ähnliche Anlagen erforderlich wie für die
Arrtillerie. Die Art der Aufstellung entspricht der der Maschinengewehre, also schach-
brettförmig gegliedert und verteilt. Zusammenfassung in Gruppen muß erleichtert sein.
Stellen, die voraussichtlich viel Feuer erhalten, sind zu vermeiden, unauffällige Wechsel-
stellungen besonders wichtig.
Die zur Sturmabwehr eingesetzten leichten Minen werfer sind so weit rück.
wärts einzubauen, daß sie dem auf dem vorderen Teil der Kampfzone liegenden feind-
lichen Artilleriefeuer entzogen sind.
Dagegen müssen die zum Wirkungsschießen gegen die feind-
lichen Anlagen bestimmten Minenwerfer (vorwiegend mittlere oder
schwere) so weit vorn in Stellung gebracht werden, daß die Ziele auf günstiger Schuß-
entfernung liegen.
Ein schuß- und bombensicherer Einbau der Minenwerfer ist sehr zeitraubend. Zu-
dem werden die Stellungen, wenn die Werfer feuern, vom Feinde meist bald erkannt
und zerstört. Die Anlage vieler, wenn auch schwächerer Stände — vielfach offen — ist
daher einer geringeren Anzahl starker Stände vorzuziehen. In der Beweglichkeit
ist der Hauptschutz gegen das feindliche Artilleriefeuer zu suchen.
VI. Sonstige Anlagen. 21. Die Befehlsstellen sind in schuß= oder besser
bombensicherer Bauart herzustellen. Sie sollen so liegen, daß die Führer dauernd nach
vorwärts-rückwärts und seitwärts zu den nächsten Befehlsstellen und über das Um-
gelände Übersicht haben oder wenigstens durch Meldegänger Verbindung halten können.
Auf Unterbringung von Späh= und Stoßtrupps in der Nähe der Befehlsstellen ist
Rücksicht zu nehmen.
22. Für Beobachtungsoffiziere der höheren Stäbe sind Beobachtungsfern-
warten an geeignete Punkte vorzuschieben.
23. Der Ausbau der Befehls-= und Nachrichtenverbindungen
sowie der Alarmierungseinrichtungen bedarf sorgfältig erwogener Maß-
nahmen.
Zahlreiche Fernsprechnetze werden gebraucht. Für die Leitungen haben
sich offene, nicht zu tiefe Kabelgräben am besten bewährt. Die Vermittlungsstellen er-
fordern möglichst bombensicheren Einbau.
Außerdem sind für F. T.-BVerkehr der Land= und für die Fliegerstationen,
für Signalverbindungen und für Erdtelegraphie besondere Unterstände
notwendig (meist in der Nähe der Stäbe).
Vergleiche im übrigen Sammelheft der Vorschriften für den Stellungskrieg, Heft 9.
24. Der Ausbau des Straßen= und Bahnnetzes ist beim Stellungs-
bau für das Heranschaffen von Munition, Verpflegung, Baustoffen usw. von ausschlag-
gebender Bedeutung.