Über Arbeiter- und Rüstungsfragen 87
Berlin, 26. 11. 1916.
Eurer Exzellenz
sehr geehrtes Schreiben vom 23. ds. habe ich erhalten und danke Eurer Ex-
zellenz vielmals dafür.
Die Angelegenheit des Gesetzentwurfs betreffend die vaterländische
Kriegshilfe nimmt, wie nicht anders erwartet werden konnte, einen Verlauf,
der mir keinen Zweifel darüber läßt, daß er noch im Laufe dieser Woche
vom Reichstage verabschiedet werden wird.
Die Generaldebatte im Ausschuß hat erwiesen, daß alle Parteien, mit
Ausnahme der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft, dem großen Ge-
danken des Gesetzentwurfs zustimmen. Die von den Fraktionen geäußerten
Wünsche betreffen in der Hauptsache zwei Punkte: die Mitwirkung des
Reichstags auch bei den Ausführungsbestimmungen und die Arbeiterfrage.
Nach meiner Beobachtung haben sich die Ansichten des Ausschusses und der
Regierung so weit genähert, daß eine Verständigung in den nächsten Tagen
erwartet werden kann. Deshalb ist es auch möglich gewesen, die Beratung
im Plenum auf Mittwoch festzusetzen. Eine Beschleunigung der Beratung
liegt im Sinne der überwiegenden Mehrheit des Hauses.
Ich hoffe daher, daß das Ziel einer eindrucksvollen Erledigung dieser ge-
waltigen Maßnahme erreicht werden wird.
In dieser Erwartung verbleibe ich mit ausgezeichneter Hochachtung
Eurer Exzellenz sehr ergebener
Dr. Kaempf, Präsident des Reichstags.
10.
Chef des Militärkabinetts. Berlin W. 66, den 14. 3. 1917.
Kr. II Nr. 290/3.
Generalfeldmarschall v. Hindenburg.
Eurer Exzellenz-beehre ich mich auf Allerhöchsten Befehl anliegende
Abschrift gehorsamst zu übersenden. gez. Frhr. v. Lyncker.
Kriegsministerium. Berlin W. 66, den 14. 3. 1917.
Nr. 568/17 G. K. M.
Bertraulich.
Eurer Exzellenz beehre ich mich zu dem mit Schreiben vom 10. d. Mts.
übersandten Telegramm des Chefs des Generalstabes des Feldheeres fol-
gendes ganz ergebenst mitzuteilen.
Die Schwierigkeiten in der Rüstungsindustrie waren bekannt und vor-
ausgesehen. Sie liegen in erster Linie in den Transporterschwernissen, die