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nichts davon angeordnet sei. Einige dieser Wiedertäufer kamen nach West-
phalen und ließen sich in der Stadt Münster nieder. Unter diesen befanden
sich Johann Bockhold, ein Schneider aus Leyden, gewöhnlich Johann
von Leyden genannt, ein Mensch voll abenteuerlicher Gedanken, und
Johann Matthiesen, ein Bäcker aus Harlem. Diese verführten den
Prediger Rottmann, der erst kürzlich die evangelische Lehre in Münster
eingeführt, und entzündeten das ohnehin aufgeregte Volk durch ihre
Predigten und vorgeblichen überirdischen Erscheinungen gar bald zur
tollsten Schwärmerei. Vergebens ermahnte und drohte der Bischof, er
mußte die Stadt verlassen; vergebens versuchte der Magistrat dem Un-
wesen Einhalt zu thun; man jagte ihn fort. Heinrich Rulle, ein
Mönch aus Haarlem, rannte wie besessen durch die Stadt und schrie
unaufhörlich: „Thut Buße und lasset euch taufen, denn der Tag des
Herrn ist nahe!“ Joham von Leiden und Knipperdolling, ein Tuch-
händler aus Münster, machten es ebenso. Matthiesen, der bald ein
so hohes Ansehen erlangte, daß man ihn den großen Propheten hieß,
taufte das Volk auf's Neue und bestellte eine andere Obrigkeit. Wie
Münzer, so lehrten die Wiedertäufer eine allgemeine Gütergemeinschaft.
Gold, Silber und andere Kostbarkeiten mußten als Gemeindeschatz in
ein bestimmtes Haus zusammengetragen werden. Niemand durfte etwas
behalten. Alle Bücher, die Bibel ausgenommen, wurden verbrannt.
Wer diesem gottlosen Treiben widerstrebte, der mußte unter Martern
sterben. Draußen vor der Stadt aber lag der zürnende Bischoflmit
seinem Kriegsvolk. Da erschien eines Tages Marthiösen, #ib#r roße
Prophet, auf dem Markte, wählte sich dreißle Mäntftet dasn#unde#men
„Gott hat mir offenbart, daß ich mit diesenzl(Häuslein jülle Feinde in
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