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An ihrer Statt errichtete er ein neues, nur ihm ergebenes Heer, das
anfangs bloß aus 3000 Mann bestand. Dies war die erste stehende
Truppenmacht, der erste Kern des preußischen Heeres, das nach und
nach gekräftigt und verstärkt einer der wichtigsten Grundpfeiler der Mo-
narchie geworden ist.
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67. Der Frieden.
1648.
Beim Regierungsantritte des großen Kurfürsten hatte der schreck-
liche dreißigjährige Krieg schon 22 Jahre lang gewüthet. Fast keine
Gegend, kein Winkel des großen Vaterlandes war von Gräueln ver-
schont geblieben. Aber nirgends sah es schlimmer aus, als im
Brandenburgischen. Wer da das Land durchzog, der mußte weinen
über das namenlose Elend, das ihm hier begegnete. Zahllose Dörfer
waren niedergebrannt; das Gras wuchs über den Trümmern. Auch
die Gotteshäuser waren ein Raub der Flammen geworden. Die
schwarzen Steinhaufen klagten die Menschen an wegen ihres wilden
Grimmes. Wenn im Frühjahr die Schwalben wiederkehrten, fanden
sie das Dach, das sie so lange beherbergt, nirgends wieder. Die
Bäume wurden grün, aber kein Saatfeld erfreute des Menschen Herz.
Die Felder lagen wüst; wer sollte sie bebauen? Zu Tausenden hatte
der Krieg die Menschen hinweg gerafft. Ströme von Blut waren ge-
flossen. Was das Schwert nicht fraß, das riß Hungerönoth und Pest
in's Grab. Als einst ein sterbender schwedischer Offizier nach dem
heiligen Abendmahle Verlangen trug, war auf 4 Meilen im Umkkreise
kein Geistlicher zu finden. In der ganzen Priegnitz gab es nur einen
einzigen Perdiger. Auch in den Städten schaute das Elend zum Fenster
herein. In Berlin standen Hunderte von Häusern leer. Handel und
Gewerbe stockten gänzlich. Roth und Thränen waren das tägliche Brod
der unglücklichen Märker. Nicht viel besser war's im übrigen deutschen
Vaterlande. In Dresden war am Ende des Krieges nur noch der
15. Hauswirth am Leben. Augsburg hatte von 80,000 Einwohnern
kaum noch 18,000. Zu Wahrenbrück war bloß die Frau des Geist-
lichen am Leben, um ihrem Manne das Grab zu machen. Man sah
Schaaren von Kindern auf den Wiesen das Gras weiden, wic die