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Armer Prinz von Hessen-Homburg, arme nothgedrängte Schaar,
Jetzo bist Du überwunden und verloren immerdar! —
Doch den Donner der Geschütze hört der Kurfürst in der Weite,
Und er ahnet, was geschehen, und er fliegt zum Kampf und Streite.
Wie die graugepeitsche Woge an die Felsgestade braust,
Wie der Sturmwind in den Wipfeln alter Eichenwälder saust,
Flog herbei mit seinem Volke Friedrich Wilhelm, wohlgerüstet,
Wie Orions Sterne funkeln, wenn er durch die Nacht sich brüstet.
Und der Feinde dichte Rotten sehn den starken Helden nahn,
Sehn die tapfern Brandenburger und ein Schrecken faßt sie an;
Tausend heiße rothe Quellen fließen plötzlich nach dem Sande:
Flieht, Ihr kühnen Schweden, fliehet schnell in Eure Lande!
Julius Curtius.
81. Froben.
Herr Gustav Wrangel halte, Du treibst es allzustark!
Ist auch Herr Friedrich Wilhelm jetzt ferne von der Mark,
Bald fliegt die Kriegesbotschaft vom Meer bis an den Rhein,
Und über Dir wird balde der Arm des Rächers sein.
Es ward Herrn Friedrich Wilhelm am Rheine angesagt:
„Der Schwed' hat sich auf's Neue frech in die Mark gewagt.
Er senget und er brennet, er mordet und er raubt,
Aus, greif ihn, großer Kurfürst, und triff' ihn auf das Haupt.“
Da rief er seinen Schaaren, die manchen harten Strauß
Schon mit ihm ansgefochten: „Ihr Kinder, auf nach Haus!“
Und an der Reiter Spitze macht er gar raschen Ritt;
Das vielerprobte Fußvolk, es konnte nimmer mit
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