141 
Die Stettiner hatten sich unterfangen, 
Eine Scheere auszuhangen, 
Dem Feldmarschall nur zum Hohn. 
„Wart't, ich will euch auf der Stelle 
Nehmen Maaß mit meiner Elle, 
Jetzt belommt ihr enren Lohn!“ 
Drauf war die Kriegsfuria los im Norden, 
Harter Winter war geworden, 
Und es fiel ein tiefer Schnee. 
„Geht es nicht zu Roß nnd Wagen, 
Woll'n wir sie zu Schlitten schlagen, 
Stolzer Schwedel nun ade!“ 
Als der große Kurfürst die Feinde allzumal bezwungen 
Und den Frieden kühn errungen, 
Sprach er zu dem Feldmarschall: 
„Wählt für eure alten Tage 
In dem Lande nach Behagen 
Euch ein Ruheplätzchen aus.“ 
„„„Euer Durchlaucht haben nur zu befehlen; 
Sollt' ich mir nun eines wählen, 
Sei mein Wunsch Euch nicht verhehlt. 
An der Oder schön gelegen, 
Reich an Feld und Jagdgehegen, 
Hab' ich Gusow mir erwählt.““ 
Der Kurfürst sprach: „Ihr sollt Gusow haben.“ 
In dem Dörflein still begraben 
Ruht vom Tagewerk er aus. 
Sein Gedächtniß soll uns mahnen: 
Haltet treu zu euren Fahnen, 
Treu zum Brandenburger Haus!