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demselben erhielten gewöhnlich sechs bis acht Personen, Generale und
andere höhere Offiziere, Einladungen, doch wurden auch Gelehrte und
durchreisende Fremde hinzu gezogen; nur der Baron Pöllnitz durfte als
Stammgast uneingeladen eintreten. Rauchen galt als Gesetz, daher
der Name. Wer nicht rauchte, wie der alte Dessauer, mußte wenig-
stens die Pfeisfe in den Mund nehmen. Starke Raucher waren dem
Monarchen sehr willkommen, wie Stanislaus Lesczinski, der mit dem
Könige in einer Sitzung mehr als dreißig Pfeifen rauchte. Geraucht
wurde aus kurzen Thonpfeifen, die in hölzernen Futeralen aufbewahrt
wurden. Der Tabak, leichte holländische Blätter, befand sich in kleinen
geflochtenen Körben auf dem Tische. Daneben standen kleine Pfannen
mit glimmendem Torf zum Anzünden der Pfeifen. Vor jedem Gaste
stand ein Krug Bier und ein Glas. Auch wurden Butter, Brod, Käse,
zuweilen gar Schinken und Braten aufgetragen. Auf den Tischen la-
gen mancherlei Zeitungen. In den Abendgesellschaften legte der König
seinen strengen Ernst ganz ab und that Niemanden Zwang an. Die
Unterhaltung war ganz frei und ungebunden; Jeder konnte sagen, wie
er's meinte; selbst einen derben Scherz nahm der König nicht übel.
Er hielt gar einen Hofnarren, den Paul Gundling. Der mußte mit
seinen witzigen Einfällen die Gesellschaft belustigen; übrigens war Gund-
ling ein kluger Narr und traf bei schwierigen Angelegenheiten oft besser
den Nagel auf den Kopf, als des Königs Rathgeber.
115. Die Sparsamkeit des Königs.
Die Sparsamkeit des Königs erstreckte sich bis auf die kleinsten
Dinge. Als einmal aus einer kleinen Stadt bei ihm angefragt wurde,
ob zur Erbauung eines Thorschreiberhauses 613 Thaler zu bewilligen
seien, antwortete er: „In Potsdam kann ich so ein Haus für 80 Thaler
bauen, doch 50 will ich geben; sollens mit Lehm bekleben!“
Wo aber zu dem wahren Wohle des Landes Ausgaben noth-
wendig waren, da gab er mit reichen Händen. Mit wahrhaft könig-
licher Freigebigkeit#errichtete er Armenanstalten. So verdanken ihm
das große Waisenhaus zu Potsdam, in dem 1500 arme Soldaten-
kinder erzogen werden, und das große Krankenhaus in Berlin (Charito),
in welchem bis auf den heutigen Tag Tausende von armen Kranken